Mein Wecker klingelte für einen Langschläfer wie mich früh. Gefrühstückt, Proviant gepackt, Wasser und Lecker für die Hunde, Hundenotfallset - alles drin, kann losgehen. Ich startete als die Sonne den Campingplatz noch nicht erreichen konnte.
17 km hatte ich theoretisch vor mir. Die Strecke war unter "schwer" ausgeschrieben. Was das auch immer heißt, wusste ich nicht. Was mir aber Sorgen machte war die Tatsache das recht plötzlich 30 statt 24 Grad gemeldet waren. So schaute ich frühzeitig wo ich zur Not aus der Tour aussteigen kann und auch an den Bahnhof komme. Was ich nicht bedacht habe, es war Samstag und überall Weinfest. Da müssen wir nun aber durch. In der Karte habe ich euch mit dem Pfeil markiert bis wohin wir nun kamen.
Ahrsteig 5 Kreuzberg bis Walporzheim bzw Rech
Ahrsteig 5 beginnt in Kreuzberg, dor wo ich "wohne". Einmal über die Brücke und schon konnte ich ein Schild finden. Der Weg ging direkt mal richtig gut hoch und innerhalb weniger Minuten gab es einen herrlichen Ausblick auf den Campingplatz.
Diezwei wussten immer genau wo es lang geht |
Wir erhielten eneut eine tolle Aussicht und kamen an Felsen vorbei. Die gefielen mir richtig gut und ab hier begleitete mich dann auch die Canon. Es ging flott, aber vorsichtig vorwärts und rasch wurd es voller. Dann erschien ein Stein, auf dem "Teufelsloch" stand. Dies war eine Station des Ahrsteigs. Allerdings hatte ich vorher gelesen das Hunde dort nicht hoch können und man dieses dann überspringen soll. Es kam in dem Moment wieder eine Wandergruppe hinunter, die mir quasi im vorbeigehen mitteilten das gerade ein weiterer Hund oben sei und es doch sehr eng sei und ich besser warten solle. Somit war klar. Ich gehe hoch wenn der Weg frei ist!
Könnt ihr erkennen wo es lang geht? |
Das letzte Stück dafür ist sogar mit einem Sicherungsseil versehen, da es dort wohl Unfälle gab. Durchs Loch hindurch gab es eine tolle Aussicht auf einer kleinen Plattform mit einer Bank. Damit ihr wisst wo ich da war, hier eine kurze Erklärung.
Das Teufelsloch: Man sagt der Teufel habe gegenüber auf der Burg Are seine Großmutter in Form einer schönen Jungfrau gesehen. Als diese sich in seine Großmutter zurückverwandelte wurde der Teufel böse, packt die Großmutter und schleuderte sie durch die Felswand in die Hölle.
Ganz schön abenteurlich ging es mit dem Teufel also im Ahrtal zu. Naja gut. Vielleicht hat die Natur auch einfach ein "Guckloch" gelassen. Ich war ca 4 Minuten alleine, dann wurde es wieder voll. Und zwar so voll, dass ich lange dort oben in der Ecke saß, weil es für mich mit zwei Hunden viel zu voll war um wieder abzusteigen. Aber man lernt dort allerhand verschiedener Leute kennen. Der Blick rüber auf die Burg Are sagte, da ist es noch voller. Gott sei Dank stand diese heute nicht auf meinem Plan. Das Gute an vielen Menschen ist aber, man kann immer wen freundlich fragen ob mal ein Foto gemacht werden könnte. Nach einem kurzem Bild im Loch ging ich flott herab.
Und es geht wieder runter ... |
Dann kamen wir am schwarzem Kreuz vorbei. Dies soll jemand errichtet haben, weil er ein Kind aus einem Strudel in der Ahr befreit hat. Auch dort war es voll. An dieser Stelle war es schon wirklich warm und das Wasser der Hunde aufgebraucht. Ein paar Bilder konnte ich machen, dann kam eine aufdringliche englischprachige Wandergruppe mit Tablets in der Hand, die auch auf engstem Wege beim wandern nicht die Zeit haben, mal kurz zu warten bis man die Stufen mit den Hunden unten ist. Und auch welche die Telefonierten und Mutti die Gegend via Videotelefonie zeigten waren dabei. Da bleibt man mitten im Weg stehen. Bei allen die in meine Richtung gingen , ging nichts mehr und man steht da erstmal 10 min in den Felsen. Gut, ich hab ja Zeit und kurze Pausen waren Willkommen.
Der Abstieg hatte zum Teil etwas höhere Felstritte und schlängelte sich herunter. Zum Teil gabs aber Geländer. Der Aufstieg dort hoch hat sich wirklich gelohnt und ich nehme vorweg, ich gehe nochmal hoch. Ich habe nun also ein wenig mit mir gehadert ob ich die Fotos mische, hab mich aber dagegen entschieden. In Teil 2 "Teufelsloch" werdet ihr dann aber den Weg so richtig sehen.
Ich landete im Tal an der Ahr. Die Hunde konnten baden, ich füllte ihr Wasser auf, veschickte Sprachnachrichten nach Hause. Dann ging es weiter. Ich habe mich dort schon entschieden nur bis Lech zu wandern. Und dafür einen kleinen Bogen zur Saffenburg zu gehen. Diese wäre Bestandteil des Rotweinwanderwegs, aber nicht von meinem Steig.
Es ging ein Stück die Ahr entlang und dann wieder hoch. Und diesmal ging es weit hoch. Zum Glück war ich nun alleine. Da ich den Hotspot jetzt hinter mir hatte wurde es wieder ruhig. So konnte keiner sehen, dass ich auf dem Serpentinenweg durch den Wald gefühlt 100 mal stehen blieb. Während der Aufstieg zum Teufelsloch irgendwie doch ein Klacks war, machte mir ein blöder Waldweg zu schaffen. Oben angekommen konnten die Hunde laufen.
Zwischen den beiden Schildern ging mein Weg rein |
Und dieser war sehr idylisch |
Ich kam am Aufstieg zur Teufelsley vorbei der mit "TL" gekennzeichnet war. Da ich wusste das dies komplett ungesichert und mit Klettern verbunden ist, bin ich an diesem Aufstieg einfach vorbei.
Es folgte ein ein schmaler Weg an dem ich einmal mehr meinen Wegpunkt versendete. Links gings ab, der Pfad echt schmal. Die Hunde passten nicht mehr nebeneinander.
Irgendwann kam ich dann auf den Ort Mayschoss zu und landete in den Weinbergen. Wunderschön sah es aus und nach einiger Zeit sah ich in der Ferne die Saffenburg.
Ich wollte noch googeln wo ich die Mayschosser Tür finde, da schlummerte Blaze weg. Felsenfest, mitten auf dem Weg tankte er Energie nach. Wir kamen an einer Gruppe Wanderer auf einer Bank vorbei. Hier gabs Wurst zu erbetteln und man war wieder hellwach. Und wo ich sonst eher "Neinsager" bin, gabs hier ein Ja. Die zwei machten diese Tour einfach so toll mit, da war es mir egal.
Hier war es richtig BUNT |
Ich denke wir haben über die Hälfte des eigentlichem Steigs geschafft und es war im Grunde auch noch früh. Es muss knapp 16 Uhr gewesen sein - laut dem Zugticket. Wir haben einfach viel Zeit verloren weil es so voll war und haben auch viel Pausen und Fotostops gemacht. Alles in allem merkte ich den Hunden die lange Tour aber an und so blieb ich bei dem Plan in Rech in die Bahn zu steigen und zurück zu fahren. Natürlich hätten wir die Tour geschafft. Aber wie man auf manchen Bilder sieht, hat Blaze sich bei jeder Pause direkt gelegt. Auch er hätte das durchgezogen, aber muss ich das bei 30 Grad? Ganz klar! Nein! Auch wenn ich gerne einen Haken an Steig 5 gemacht hätte.
Am Bahnhof merkte man das Weinfest war. Es war wieder voll und leider voller heimreisender Menschen. Und angeheiterte Menschen können sehr blöd zu Hunden sein. Ein Mann der neben mir stand, bellte meine Hunde dauernd an und fand sich als einziger mega witzig. Ein anderer packte einfach zu, eine Frau schnalzte Permanent um hervorzurufen das der Hund dreimal in die Leine auf sie zu rennt. Hörte aber auch nicht auf als sie merkte das der Hund eben nicht weiter bis zu ihr kann. Und dann noch 15 Minuten Zugverspätung. Ruheeee bewahren und die Hunde mit Lecker vollstopfen. Das alles war wirklich nicht leicht zu ertragen als Hund. Und während man sich hier aufregt das Jugendliche ihre Musik laut auf Handys hören, waren es hier lauter ältere Herren die jeweils für ihre Gruppe meinten den Handy-DJ machen zu müssen. Ich war so froh als der Zug kam und die Situation sich entspannte. Gott sei Dank war mein Campingplatz direkt am Bahnhof.
Die Wanderer waren alle, bis auf diese eine Gruppe, freundlich, hilfsbereit, jeder grüßte...ach war das toll. Die Mountainbiker hatten Glocken am Rad. Alles in allem war es menschlich sehr rücksichtsvoll. Irgendwie beruhigend bei dem was ich hier so jeden Tag sehe. Allerdings kam ich mir auch vor wie ein Küken, denn ich senkte den Altersdurchschnitt schon deutlich.
Wer nun Lust und 5 Minuten Zeit hat, ein Stück mit mir zu gehen, ich habe meine Handy Schnipsel die ich gefilmt hab einfach mal aneinander gehangen und hochgeladen.
Ich ließ sie vor dem Campingplatz nochmal in die Ahr und dann ging der gemütliche Teil des Tages los.
Duschen und Essen kochen. Ehrlich gesagt, es war eher "erwärmen". Ich habe natürlich nicht geplant zu kochen, sondern reiste mit einer Ladung Milchbrötchen und Dosenfutter wie Ravioli an.
Leider musste ich feststellen das mein Feuerzeug den Geist aufgegeben hat. Aber Gott sein Dank hat man ja immer irgendwo ein paar nette Nachbarn.
Der Tag war toll und das sichten der Fotos Abends im Bett hat wirklich Spaß gemacht. Enttäuschend war nur, dass ich nicht bei einer einzigen Vinothek vorbeikam. Ich wollte nämlich Traubensaft haben und hatte mich sehr drauf gefreut. Aber auch der Nachbar erzählte, dass ich diesen erst im nächsten Ort bekomme. Allerdings meinte er den Penny wie sich später rausstellte. Und so gabs am nächsten Morgen beim Frühstück eine kleine Überraschung.......
Seite: Ahrsteig
App: Gastlandschaften Rheinland Pfalz
Länge: 17,2 Km
Schwirigkeit: schwer
Hunde: bedingt
Sagen und Legenden: https://www.altenahr-ahr.de/de/sagen-legenden
Kamera: A5 / Canon EOS 70D
Was für eine tolle Tour... Ich bewundere Deinen Mut und bin wieder einmal entsetzt, was Alkohol mit Menschen macht. Aus der Berufserfahrung des Socke-nhaltes ist immer wieder dieses Teufelszeug ein Problem....
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Sabine mit Socke