Am Wochenende haben wir es mal wieder geschafft Longieren zu gehen. Die Wiese war wieder flach und so konnten wir wieder mal an unserer Geschwindigkeit arbeiten.
Ich habe ja schon öffter mal vom Longieren berichtet, aber noch nie wirklich erklärt, was es überhaupt ist. Der ein oder andere hat vielleicht vom longieren mit Hund noch nicht viel gehört.
Und für einen Aussenstehenden, der noch nie in der Kreismitte stand, sieht Longieren auch sehr simpel und langweilig aus. Schließlich läuft der Hund ja nur im Kreis.
Aber so einfach wie es aussieht ist das alles gar nicht und langweilig auch nicht, denn es gibt nachher tolle Möglichkeiten und Variationen die das ganze flott und interessant machen.
Das Grundprinzip ist tatsächlich das der Hund um einen abgesteckten Kreis läuft. Der Innenraum ist vorerst Tabu und nur für den Hundeführer gedacht. Anfangs läuft man noch am Rand mit und hält den Hund an der langen Leine (Longe). Kommt der Hund in den Kreis schickt man ihn wieder hinaus. Wenn der Hund dies Prinzip verstanden hat und Richtungswesehl und Stops ausgearbeitet sind, arbeitet man sich langsam in die Kreismitte vor und lässt die Leine weg.
Funktioniert das gut fängt man an die Geschwindigkeiten auszuarbeiten. Wie beim Pferd sind dieses Schritt, Trab und Galopp. Ob man dazu aber Tick, Trick und Track sagt ist dem Hund völlig egal.
Dies ist gar nicht so einfach wie es sich anhört. Denn für den ein oder anderen stellen die eigene Körpersprache und die Koordination von Bewegungsabläufen und Geesten eine Herausforderung dar.
Für die Profis gibt es dann tolle Variationen. Am Rande des Kreises kann man Elemente einbauen. Hürden, Tunnel und auch einen Slalom. Man kann den Hund Tricks vorführen lassen und dabei tolle Distanzkontrolle üben.
Man kann sogar mit mehreren Hunden gleichzeitig in einem Kreis longieren oder einfach mehrere Kreise aussen anbauen. Hund und Halter wechseln dann auf Kommando den Kreis.
Und für die ganz eifrigen ist es sogar möglich den sichtbaren Kreis abzubauen und dann frei zu longieren.
Welches Material benötigt man denn? Ganz einfach nicht viel. Eigentlich benötigt man nur etwas Absperrband und ein paar Zeltheringe. Natürlich braucht man noch etwas Platz und für den Anfang wenig Ablenkung. Der Kreis sollte im Idealfall einen Durchmesser von 10 Metern haben.
Neben dem Vorteil das auch ältere Hund mitmachen können hat longieren noch viele andere Vorteile. Der Hund lernt sich auf seinen Hundeführer in der Mitte zu konzentrieren und Kommandos auf Entfernung auszuführen. Er ist quasi körperlich auf Distanz, aber geistig nah beim Halter. Diese Kommados werden überwiegend durch Körpersprache vermittelt. Von Hund und Halter wird dabei wirklich Konzentration verlangt. Vorallem Hunde werden dadurch körperlich und geistig beansprucht. Der Hund läuft einerseits in verschiedenen Geschwindigkeiten um den Kreis und muss gleichzeitig auf die Zeichen des Hundeführers außen achten und darauf reagieren. 10 Minuten longieren sind also für unsere Vierbeiner sehr anstrengend.
Es erhöht die Konzentration und stärkt die Bindung zum Halter. Und langweilig wird es durch die Möglichkeiten die man hat auch nicht.
Ein Buch zu dem Thema habe ich auf der Buchseite.
Hier noch ein paar Fotos von uns beim longieren. An dem Tag haben wir nur an unserer Geschwindigkeitskontrolle gearbeitet. Wie man auf den Bildern sieht ist Joy nicht nur mit viel Tempo am arbeiten, sondern auch mit viel Blickkontakt zur Kreismitte. Nur so kann sie mitbekommen wenn ich einen plötzlichen Wechsel oder andere Signale gebe.
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Handzeichen für die Richtung |
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Im Galopp um den Kreis |
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Konzentrierter Blick zur MItte |
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Blick nach innen, Rute in freudiger Arbeitsstimmung |
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Platz und warten bis es weiter geht. |
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