Emotionen einschätzen, Hunde verstehen
Robert Falconer-Taylor, Peter Neville, Val Strong
Erschienen 2013 im Cadmos-Verlag, xxx Seiten, Softcover, 22,90€
Offizielle Beschreibung:
"Das englische COAPE-Institut (Zentrum für angewandte
Haustier-Verhaltenskunde) hat mit dem EMRA™-System eine neue
Herangehensweise an Verhaltensprobleme geschaffen. Statt pauschaler
Diagnosen, die meist zu standardisierten Therapiewegen führen, sucht
EMRA™ eine individuelle Einschätzung des Problems auf drei Ebenen. Die
Einschätzung des emotionalen Zustandes des Hundes in der
Problemsituation, seines alltäglichen Lebensgefühls und des jeweiligen
Verstärkers des problematischen Verhaltens. Dieses ganzheitliche Bild
ermöglicht eine individuell passende Therapie, die oft überraschende
Wege geht."
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Das Buch hat das typische Cadmos Design und Größe. In der Hinsicht ist also alles super. Desweiteren beinhaltet es wirklich viele Bilder und vorallem Diagramme. Am Ende gibt es ein Stichwortregister. Was mich etwas stutzig gemacht hat, ist das dieses Buch mit 128 Seiten ausgeschrieben ist, aber mit Stichwortregister usw gerademal 95 Seiten hat. Da scheint sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen zu haben.
Das Buch ansich soll das EMRA System beschreiben welches eine individuelle Herangehensweise an Verhaltensproblemen und deren Therapie sein soll. Nach einer kurzen Einleitung und der Klärung was Emotion eigentlich sind geht es schon mit Fallbeispielen los.
Der ganze Rest des Buches besteht aus 6 Fallbeispielen und einem Bonuskapitel. Die Fallbeispiele sind sehr genau beschrieben und handeln um Themen wie Angst vor Fremden, Cockerwut, Unsauberkeit, Trennungsproblem, Aggressive Attacken und Aggressionsverhalten. Leider wird das Emra System nur an diesen Fallbeispielen beschrieben und ist so sehr speziefisch. Natürlich erkennt man wo der Weg hingehen soll, aber ausreichend ist es irgendwie nicht. Es erzählt vielen warscheinlich auch nichts neues. Es geht davon aus, dass die meisten Probleme "hausgemacht" sind und durch uns Menschen oder die Lebensumstände hervorgerufen werden.
Deshalb schaut EMRA sich das Problem an, beschriebt es und versucht festzustellen wie sich der Hund in der Problemsituation fühlt. Dann wird analysiert wie der Hund sich in seinem Leben fühlt und welche Dinge dazu Motivieren das Problem weiterhin zu zeigen.
Dazu werden die Gefühlsstadien in den Grafiken dargestellt. Sie zeigen, wie der zustand eines normalen Hundes der Rasse sein sollt, wie er beim Problemhund ist und wie er nach der Therapie ist.
Im Grunde wird nach dem Grund für die Unzufriedenheit geschaut und das Leben des Hundes zu seinen Gunsten verbessert.
Ich habe lange überlegt ob ich zu diesem Buch überhaupt etwas
schreibe denn ich bin hin und her gerissen. Kurz gesagt, ich habe mir
mehr von diesem Buch versprochen, auch zu dem Preis. Es ist mir zuviel auf die Fälle bezogen, ich häts mir allgemeiner gewünscht. Das Bonuskapitel handelt über den Einsatz von EMRA bei Katzen. Wenn man dieses abzieht endet das Buch mit den Fallbeispielen bei Seite 75. Noch dazu habe ich einfach auch das Gefühl, dass dieses Buch nicht auf mich passt und ich deshalb für mich nichts daraus mitnehmen kann.