Und weil ich oft noch mehr gefragt werde, was meinen Job betrifft wird dies eine kleine Reihe.
Es gibt tolle (wirklich gute, rücksichtsvolle und sich ständig weiterbildende) Dogwalker, die in Videos und anhand von Kundenerfahrungen zeigen, dass man größere Gruppen gut betreuen kann. Sowohl welche, die mit 14 Hunden durch die Wälder streifen, als auch die, die 30 Hunde auf einem Gelände haben. Jedoch hängen solche Dinge wirklich von vielen Faktoren ab, die ich nicht erfüllen kann.
Die Dogwalker die ich kenne die mit wirklich vielen Hunden unterwegs sind, haben oft große ruhige Wald oder Feldgebiete zur Verfügung in denen sie Hunden Auslauf geben können. Haben sie halbwegs schwierige Hunde dabei, kann man dies noch gut per Maulkorb händeln weil man sich ausweichen kann. Jedoch ist nicht jeder in der Lage die Hunde immer so zu lesen und beobachten um Konflikte vorweg zu sehen. Vorallem nicht wenn viele Hunde quer durcheinander laufen. Dazu kommt das diese Gebiete oft nicht stark von anderen Hundehaltern frequentiert werden. Denn wer will sagen das man 14 Hunde zu 100 Prozent unter Kontrolle halten kann. Selbst zu zweit oder dritt nicht wenn man mal ehrlich ist. Wenn wir zu zweit mit 6 oder 7 Hunden unterwegs sind. Lässt sich da schon eine Gewisse Gruppendynamik erkennen. Wenn ich natürlich wo bin, wo man damit keinem in die Quere kommt ist diese auch das kleinere Übel solang es in der Gruppe keine Konflikte gibt. Bin ich aber wo, wo mir ggf ein unangeleinter Hund in die Gruppe rennt und dann wegrennt, sieht die Sache anders aus. Selbst der liebste Hund kann aus diesem ein Hetzspiel entwickeln lassen, vorallem wenn die andern ggf. noch mitrennen. Das sind Situationen die niemand möchte.
Viele Lieblinge auf einen Haufen |
Einmal war ich hier mit einer Dogwalkerin unterwegs die ich auf einer Strecke traf und sie spiegelte leider genau das wieder was keiner möchte. Man lässt 11 Hunde einfach in alles reinrennen. Ohne Rücksicht auf Verluste und nach dem Motto, wer hier in dem Gebiet wo man ableinen darf mit einer Leine entgegenkommt ist selber Schuld. Und so kam es auch. Ich fand die Situation schrecklich als die Hunde in einen angeleinten Hund rannten. Toll wenn 11 Hunde rennen können wie sie wollen und müde wieder in die Wohnung gebracht werden und das für kleines Geld. Jedoch darf die Rücksicht auf andere Hundebesitzer dabei eben nicht verloren gehen. Mal abgesehen davon wie die Hunde transportiert wurden, ist das für mich eben auch alles ein Faktor der versichert sein muss. Dies ist natürlich ein Einzelfall an Hundesitter. Das wäre auch schlimm. Aber selbst wenn ich es besser machen könnte. Vom Hundemanagement her, so lässt meine Gegend dies nicht sicher zu. Und das gebe ich auch ehrlich zu. Hier geht dann Qualität und Sicherheit vor Quantität. Deshalb seht ihr auf meinen Bildern von meinen Runden auch meist nur 5 bis 6 Hunde und so wird es auch bleiben. Über Nacht nehme ich auch nur einen Fremdhund auf, liegt aber eher am Platz den ich zur Verfügung habe. Habe ich mal erzählt das ich von einer kleinen Pension träume? So 5 Fremdhunde die aber getrennte Unterbringungen im Haus haben....nagut, träumen darf man ja :-).
Ein Schnappschuss vom See. An dem Tag sind wir mit den Hunden zum baden gefahren |
Ich wünsche euch einen tollen Start ins Wochenende. Drückt uns ein wenig die Daumen, am Sonntag ist auf unserem Platz Prüfungstag. Ich nehme nun also den zweiten Anlauf für die Begleithundeprüfung mit Blaze. Ich bin wirklich aufgeregt und hoffe wirklich das diesmal alles glatt läuft. Ich wollte die Prüfung ja nicht 5 mal antreten.
Hey Becki,
AntwortenLöschendanke für den interessanten Einblick. Ich finde deine Überlegungen wirklich gut. Es gibt halt für jeden die passende Arbeitsweise. Das was du zum Thema Betreuung großer Gruppen geschrieben hast, erkenne ich auch gerne im Hundefreilauf (der hier ein eingezäuntes Waldstück ist) immer wieder. Zu den Zeiten wenn dort große Gruppen unterwegs sind, gehe ich mit Aaron und Tamme nicht mehr rein. Sie sind zwar an sich ohne Leine gegenüber fast allen Hunden freundlich oder neutral. Aber so eine große Gruppe, die sich kennt, hat einfach eine eigene Mentalität und die Besitzer dieser großen Gruppen, gehören leider Fraktion"Das Regeln die selbst an". Da kannst du dir ja ausmalen, was ein einzelner Tamme, wenn er sich von einem der fremden Hunde bedrängt fühlt, auslösen kann.
Trifft man dagegen zu den ruhigeren Zeiten eher Besitzer mit Einzelhunden oder vielleicht dreien, dann sind die schon sehr bedacht ihre Hunde zu beobachten. Natürlich gibt es da auch ausnahmen. Oftmals hatten wir auch im Freilauf Hunde ohne Besitzer plötzlich im Gepäck, wenn sie freundlich sind ok, wenn es aber ein penetranter Stänkerer ist, schon echt anstrengend.
Dogwalker habe ich hier noch nicht gesehen. Aber ich glaube ein kleines Angebot gibt es hier schon mittlerweile. Pensionen gibt es auf jeden Fall mehr. Aber ich habe da auch schon von einem negativen Beispiel gehört. Da werden die Hunde nur rein und mal raus gelassen. Meist getrennt und erleben dann nichts. Quasi durch die Bank weg...keine Ahnung wer da so als Besitzer meint, dass das gut sein soll.
Ich würde Aaron auch nur zu jemanden geben, der mit einer kleinen Gruppe läuft oder Einzelgänge macht. Einfach nur ein eine Hundegruppe packen und den Tag über ihr Ding machen lassen, wäre für meinen Stinker auch nichts.
Ich bin gespannt was du in Zukunft noch aus deinem Berufsalltag schreiben wirst. Wir drücken dir / euch natürlich die Daumen und Pfoten,
ganz liebe Grüße
Sandra und Aaron
Hihi ja ich kenne natürlich auch "Aussetzer" einer Dreiergruppe. Was für mich aber oft den Unterschied macht ist, ob man etwas einsieht. Und das fehlt mir oft. Wenn mir einer wo rein rennt auch wenn nix passiert ist mir das echt peinlich und ich entschuldige mich wenigstens. Ich mag das ja auch nicht wenn ich mit Leine ankomm und es töpelt einer rein.
LöschenJa ich kenne auch viele negativgeschichten aus Pensionen, aber auch tolle Beispiele. Diese rein raus Unterbringungen gehen oft auch nicht spazieren und die Kunden interessieren sich auch selten dafür was man für Fortbildungen macht. Ich weiß nicht ob das im Notfall für mich schlimm wäre das die nur da auf dem Gelände sind, meins wäre es von dem was ich anbieten wollen würde nicht. Aber die nehmen 20 Hunde und nehmen hier in meiner nähe nur 12 Euro, während die, die es so machen wie ich es tun würde, locker 25-28 Euro nehmen und dafür nur 6-8 Hunde. So sagte letztens jemand zu mir das der Hund für 12 Euro da gut aufgehoben wäre, weil ihr die 28 zu teuer sind. Aaaber bei der Vergleichspension sind die Hunde in Räumen im Haus untergrbracht und gehen zu ihrem Gelände noch spazieren dreimal täglich. Und wenn man mag, wird Suchspiel und Co gemacht. Das ist dann der Unterschied dazu und man zahlt das auch nicht extra.Ich mag meinen Hund auch nicht im Garten in einer Holzhütte haben in Gruppen. Dann hab ich halt wenig Hunde, im Haus getrennt und wechsel je nachdem wie es passt und kann mehr Geld nehmen (also ich ja jetzt nicht hihi, da brauch ich Plaatz). Und da verstehe ich total den Preisunterschied. Ich denke schon das viele Hunde grad auch Abends vermissen bei wem im Raum zu sein oder nur zu wissen das jemand da ist. Ist für mich in Aussenhütten irgendwie nicht so. Aber zum Glück weiß das jeder selbst für sich. Beides hat seine Fans. :D
lg
Ja, genau das Einsehen fehlt leider ab und an bei anderen Hundebesitzern. Ich finde es auch ok, wenn man sich trifft und eine doofe Situation klärt und sich dann einfach entschuldigt. Unsere Hunde sind ja keine Maschinen die immer perfekt zu 100 % so funktionieren wie wir wollen.
LöschenIch würde dann auch das 28 Euro Modell nehmen von dem du geschrieben hast. Ich finde eine Betreuung darf dann auch entsprechend was kosten, wenn jemand sich mit meinem Hund auseinander setzt.
Ich denke Aaron würde es auch nicht begrüßen nachts ohne menschliche Nähe auskommen zu müssen. Zum Glück habe ich ja die Familie die sich im Notfall um ihn kümmert.
ich hatte in der Vergangenheit auch Hunde von Freundinnen mal für ein Wochenende zum Aufpassen mit Übernachtung bei mir. Das war dann einfach Übernachtungsbesuch für Aaron ;-)
Ja, der Markt ist groß und jeder wird was für sich finden :-)
Ich schließe mich Sandra an, denn auch ich habe Deine Ausführungen mit großem Interesse gelesen. Ich denke, man sollte im Rahmen seiner räumlichen und persönlichen Möglichkeiten agieren. Besser ein kleines, gut kontrollierbares Rudel als sich zu übernehmen. Ich denke, dass es eine Frage der Wirtschaftlichkeit ist. Je größer das Rudel je mehr Einnahmen.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Ja, richtig. Wirtschaftlich denken ist gut, aber für mich eben nicht um jeden Preis. Ich bin aber auch kein Typ der schnell über Dinge weg sehen kann. Wenn mir was doofes passiert, denk ich lange drüber nach wie ich besser hätte handeln können. Bisher läufts also richtig :D
Löschenlg
auch ich fand den Beitrag sehr interessant - denn wenn ich ehrlich bin, ich habe mich noch nie wirklich mit dem Thema befasst. Ich finde es klasse, dass Du Dir solche Gedanken machst und so entscheidest, wie Du es für richtig hältst. Ich bin sicher, da gibt es viele andere Hundesitter.
AntwortenLöschenWir sind mit dem Thema nur einmal in Berührung gekommen, als unser Tierarzt kurzfritig umziehen musste und direkt neben einer Hundeschule mit Betreuungsnagebot war. Da waren die Hunde auch eher sich selbt überlassen und in kleinen Gruppen in verschiedenen Freiläufen untergenacht - wahrscheinlich war das auch für uns der Grund darüber nicht weiter nachzudenken.
Ich freue mich, wenn Du mehr über Deinen Alltag erzählst.
Liebe Grüße,
Isabella mit Cara und Shadow