Urlaub im Sauerland Teil 3 - Hochwasser

3. Juli 2022 | erschienen in: / / |
Der Regen von meiner Wanderung (die Montags am 13.7 war) hielt auch auch die ganze Nacht und am nächsten Tag an und hörte nicht auf. Wir verbrachten den ganzen Tag im Wohnwagen. Was auch mal ganz gemütlich war. Am nächsten morgen hörte es dann auf. Was aber nun klar wurde, der Wasserpegel von unserem Wasser stieg rapide an. Die erste Reihe vorn stand unter Wasser. Wir halfen einigen Campern beim Umzug eine Reihe höher in unsere Reihe. Der Platz war einfach nur noch vermatscht und unter Wasser. Das schöne Wasser auf dem wir vor ein paar Tagen noch paddeln waren, wurde ein stark fließendes Gewässer aus brauner Brühe und Treibgut. Wir waren uns unsicher und an dieser Stelle füge ich eine kleine Zwischengeschichte ein, von der ich euch hier nie berichtet hatte. 

2017 haben wir nämlich an der Okertalsperre im Harz Urlaub gemacht. Ebenfalls am Ende des Sees, mit kleinem Bachzulauf. Und dann kamen Wassermassen und überfluteten dort alles. Notstand wurde ausgerufen, Straßen weggeflutet und gesperrt, ein dorf weiter eine Brücke gesprengt, Goslar war Land unter, Menschen vermisst und der kleine Bach in dem die Kinder noch spielten war nun ein reißender dreckiger Fluß. Drei Tage haben wir da ausgeharrt und der Statiker der Brücke kam dann immer und schaute ob das noch hält. Man konnte nichts machen und mal ehrlich, wir wären dann ja sowas wie Hochwassertouris gewesen. Wir brachen unseren Urlaub an diesem Ort ab. Das Wasser war auch nur noch 10 cm Höhe von unserem Wagen entfernt. Man kam zwar täglich und fragte ob wir angst haben, aber auch wenn es keine angst war. Man ist doch unsicher. Dazu kam, unsere Familien erreichte uns nicht mehr weil es da keinen Empfang gab. Und dann sehen sie im Fernsehen diese Bilder aus Goslar. Wir haben dann irgendwie immer einen Lagebericht rausbekommen. Und das ist der Einzige Urlaub von dem ich hier nie berichtet habe. Wir brachen ihn dann eben auch dort ab.

Und dann stehst du 4 Jahre später wieder an einer Talsperre, an einem Platz der genauso aufgebaut ist und es steigt das Wasser. Und während du da sitzt kommen die ersten Nachrichten rein, dass unsere Talsperre im Fernsehen sei. Ob alles gut ist usw. Wir sagten dann nur, dass das Wasser steigt und wir zwar unsicher seien, aber da noch genug Platz ist. Wieviel Glück das eigentlich am Ende war, wussten wir da ja noch nicht. Im laufe des Tages kamen dann die Nachrichten, dass Altena geflutet sei und es Tote gäbe. Da waren wir grad mal drei Tage vorher erst. Und dann kamen Nachrichten von einem Ort den wir eben sehr mögen, nämlich aus dem Ahrtal. Da wird einem ganz anders. Vorallem wenn du dann Bilder von dem Campingplatz siehst, wo du eigentlich hin wolltest und den ich hier schon vorgestellt habe. Die Nachrichten und schlimmen Bilder überschlugen sich an dem Mittwoch. Und ich hab dann auch verstanden, was das mit unseren Talsperren zu tun hatte die einiges an Wassermengen aufgenommen haben.
Wir haben dann tatsächlich einen Ausflug in die Stadt gemacht und auf dem Hinweg nochmal an der Listertalsperre gehalten. Diese wurde dann abgelassen und fließt dann in den Biggesee. Und in diesem sah dann nun auch der Überlauf (auf den ich ein paar Tage vorher noch schaute) nun anders aus. Das Wasser im See war einiges höher. Was wir ja auch an unserem Platz schon gemerkt haben. Die Biggetalsperre hatte an dem Donnerstag den 15.Juli, ihren Vollstau mit 100 prozent erreicht. Ebenfalls wie die Listertalsperre. Dort standen wir wieder drauf und dann tat das Bauwerk was es tun soll und wenn man dort steht und merkt wie unter den Füßen die Wassermassen fließen, bekommt man einen Heidenrespekt. Und das zu Recht wie die Bilder gezeigt haben. Dienstags hatte man noch Wasser abgelassen um Platz zu schaffen und die Talsperren waren Gott sei Dank für die umliegende Region nicht voll. So war auch dieser Urlaub geprägt vom Hochwasser und der Frage ob man bleibt. Das zweite Bild ist die kleine Staumauer die man vom Platz aus sehen könnte. Und genau wie damals an der Oker, staute sich da alles drin was so angespült wird. Wenn ihr dann an das Bild gelangt wo das Wasser fließt. Da ist mein Mann Sonntags noch mit dem SUP durch. Und auch die ganzen anderen Wassersportler. Das hätte man zwei Tage später gar nicht mehr überlebt. So wurden wir von Freunden und Familie mit besorgten Nachrichten geflutet, weil alle noch im Kopf hatten wie es an der Oker war. Was sagt uns das? Vielleicht sollten wir nicht mehr an Talsperren Urlaub machen. Vielleicht trauen wir uns das jetzt eh nicht mehr. Das scheint nicht unsere Beste Idee zu sein, wenn es auch Zufall ist. 













Da die Situation dort aber sehr entspannt war, entschieden wir uns diesmal für bleiben. Es war ab dem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr lange. So blieb uns nach dem Besuch an der Talsperre, der Stadt und erneut dem Biggeblick eh nur noch zwei Tage. Das Wasser sank ab Donnerstags wieder sichtbar. Wir nutzen die trockene Phase um alles schonmal zu trocknen und einzuräumen. 
Zum Abschluss haben wir uns dann an der Lister noch eine schöne höher gelegene Wanderroute gesucht. Das war nämlich natürlich auch ein Thema, überspülte Wälder und Wege die gefährlich werden können. Die KulTour Wanderung aber konnten wir machen. Auf dieser Runde gab es alles. Kleiner Bach, Kunst die man entdecken konnte, Wald, Feld, Tiere. Kunst mit Namen wie dem Augenwald oder den Lollipopbäumen waren eine schöne Abwechslung. Knapp 5 Kilometer sind wir gewandert, das reichte auch für Tonic. Und bis auf die leider mitlerweile typischen Bilder von abgeholzten Gebieten, kann ich die Runde jedem empfehlen. Am nächsten Tag ging es dann auch für uns erstmal nach Hause. 




















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