„Ich lass mir doch nicht den Tag vermiesen“ oder Wandern in Solingen (Ein Gastbeitrag)

25. April 2022 | erschienen in: / / / |

Etwas ungewohnt dürften die nachfolgenden Zeilen werden, da sie diesmal nicht von Becki stammen, sondern von mir. Wer ist „mir“?....fragt ihr Euch jetzt sicherlich. Dies ist schnell erklärt. Mein Name ist Torsten und ich bin Beckis Ehemann. Stammleser*innen werden mich hier sicherlich schon mal irgendwo entdeckt haben. Normalerweise bin ich eher im Hintergrund, begleite Becki zusammen mit Blaze und Tonic auf den Touren und knipse das ein oder andere Foto.

Kommen wir vielleicht direkt zur Frage, die nun im Raum steht. Warum schreibe ich dieses mal einen Blog-Eintrag. Zu aller erst einmal, weil meine Frau mich lieb gefragt hat – und da kann ich nun mal nicht nein sagen. Der Grund warum sie mich gefragt hat, liegt knapp zwei Monate zurück.

Mitte/Ende Februar hatte ich spontan eine Woche Urlaub genommen. Einen Tag davon wollte ich mal wieder nutzen, um eine Wanderung zu starten. Die letzte lag mittlerweile schon ziemlich lang zurück (dies wird zum Ende evtl. nochmal wichtig), so dass es mich wieder raus trieb.

Also, als erstes die Wetterlage gecheckt, um den Tag zu bestimmen. Für einen Tag in der Woche war sogar richtig gutes Wetter angesagt - PERFEKT! Danach kurze Recherche wo es hingehen soll. Da ich nicht allzu weit fahren wollte, wurde es am Ende die Ecke Solingen. Als letztes die Frage: Fahr ich allein (Becki musste arbeiten) oder nehme ich die Hunde mit?

Warum ich mir diese Frage stellte? Ganz einfach! Ich liebe unsere Hunde extrem, bin mir aber auch bewusst, dass ich bei weitem nicht so viel Ahnung habe wie Becki. Was ist wenn ich blöde Hunde bzw. eher blöde Hundehalter begegne? Kann ich mich auf die Hunde konzentrieren und trotzdem die Wanderung genießen? Solche und noch mehr Fragen kamen mir in den Kopf. Klar geh ich auch alleine mit den Hunden spazieren, aber eine lange Wanderung ist dann doch nochmal eine andere Hausnummer. Trau ich mir das zu oder nicht? Da ihr diese Zeilen lest, ahnt ihr es sicher schon - sie kamen natürlich mit.

Da ich mittlerweile zu einem Frühaufsteher mutiert bin, ging es auch relativ früh los. Das Wander- und Fotoequipment hatte ich natürlich schon einen Tag zuvor gepackt. Das Wichtigste, nämlich genügend Verpflegung für die Hunde und mich, war am Start. Die Motivation ebenso. Am Startpunkt angekommen ging es dementsprechend fröhlich los. Das frühe Aufstehen sollte auch direkt belohnt werden. Kaum den ersten Waldabschnitt betreten, machte sich eine herrlich mystisch-neblige Stimmung breit. Perfekt für die ersten Fotos! Pustekuchen! Kaum waren die Hunde platziert und die Kamera scharf, kam aus dem Nichts ein Hund auf uns zugeschossen. Zum Glück hatte ich die Leinen direkt Griffbereit und konnte Blaze und Tonic zu mir holen. Wer diesen Blog kennt, weiß aber wahrscheinlich auch jetzt schon, dass ich nun einen bellenden Blaze an mir hatte, ich zeitgleich versuchte den anderen Hund von uns zu bekommen und mich tierisch über die Situation und die Dame, die es nicht schaffte ihren Hund zu sich zu rufen, aufregte. Keine 500 Meter der Wandertour hinter mir und ich war nassgeschwitzt. Ein „Die ist unmöglich, die lässt den Hund hier immer in andere rein rennen!“ einer weiteren Frau half mir da leider auch nicht viel. Demotiviert und gestresst fragte ich mich, ob ich die Tour direkt abbreche. Ich habe mich kurz gesammelt, die Kamera wieder verstaut und mich dann dafür entschieden erstmal weiter zu gehen und neue Motivation zu tanken.

Zum Glück habe ich es getan, denn nur wenige Meter weiter erblickte ich ein imposantes Bild. Die Müngstener Brücke kämpfte sich durch die dicken Nebelwände hervor, begleitet von herrlichen Sonnenstrahlen. Dieser Anblick gab mir neue Kraft und Hoffnung. Ich lass mir von dieser Situation doch nicht den Tag vermiesen, dachte ich mir und schritt weiter voran.

Ich möchte euch nicht mit zu vielen Details langweilen, daher kürz ich das Ganze jetzt ein wenig ab. Erstmal vorweg: Der Rest der Tour verlief einfach nur wunderbar. Hundebegegnungen gab es noch viele auf der Tour, aber alle stressfrei. Blaze, Tonic und ich waren eine eingeschworene Gemeinschaft. Wie die Gefährten in „Der Herr der Ringe“ marschierten wir frohen Mutes unseren Pfad entlang. Durch Wälder, vorbei an Felder, entlang einer Staumauer, durch eine Burg sowie über und unter Brücken – es war eine wirklich vielfältige und abwechslungsreiche Wanderung.

 

 

Blaze, der ja bereits Erfahrungen im Wandern hat, macht seine Sache einfach nur grandios. Aber auch Tonic hat sich für die erste längere Tour super angestellt. Immer wieder haben wir Ruhe- und Trinkpausen gemacht um neue Kräfte zu sammeln. Dies war auch nötig. Am Ende kamen fast 20 Kilometer und über 600 Meter Anstieg zusammen.

Die Fotokamera hatte ich nur noch an einer Stelle rausgeholt. Mir wurde schnell bewusst, dass es einfach zu viel Zeit kostet. Hunde platzieren, aufpassen, dass kein anderer Hund kommt, den passenden Blickwinkel finden, die Einstellungen der Kamera anpassen – dies war mir alleine dann doch zu stressig. So habe ich zwar unnötiges Gewicht mit mir rumgeschleppt, aber wir konnten unsere Tour schön chilig zu Ende bringen. Wobei „Ende“ noch ein gutes Stichwort ist. Ich merkte bereits zu Beginn an, dass es evtl. nochmal wichtig sein könnte, dass ich lange keine Wanderung mehr gemacht hatte. Die letzten Meter, die dann auch nochmal Höhenmeter in sich hatten, musste ich etwas kämpfen. Und ich glaube auch, dass Blaze und Tonic froh waren, als wir das Auto wieder sehen konnten.

 

Ich hoffe euch hat mein kleiner Gastbeitrag gefallen und ihr habt Spaß an den Bildern, die ich Euch mitgebracht habe. Angefügt habe ich noch den Link zur Komoot Tour.

LG

Torsten

 

Ort: Solingen


2 Kommentare:

  1. Da können wir nur wauzen - ganz, ganz toll gemacht. So eine Wanderung mit Hunden kann doch ungemein bereichernd sein.
    Meinen Ayka die Wanderhündin mit ihrer Begleiterin

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  2. Hey, klasse das du diesen "Gastbeitrag" gemacht hast. Die Startsituation hätte mir auch im ersten Moment auch die Lust vergehen lassen. Da muss man immer erstmal tief durch atmen. Leider gibt es ja überall diese Menschen und heranstürmenden Hunde. Bei den Fotos verstehe ich, dass du froh warst dann doch weiter gegangen zu sein. Mega schön :-) das war bestimmt eine tolle Tour mit den beiden. Viele Grüße Sandra mit Aaron

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