Joy / 08.08.2010 - 01.10.2021 oder auch wenn ein neuer Stern am Himmel strahlt

5. Oktober 2021 |
Wenn man schon nicht weiß was man in die Überschrift schreiben soll oder auch mein persönlich schlimmster Post. Und ich hasse ihn jetzt schon wie die Pest. Ich finde kaum Worte für die letzten drei Tage.

Mein Mädchen, meine große Hundeliebe, meine Joy - musste ich am Freitag ganz plötzlich und unerwartet gehen lassen. Ich wollte nicht nur ein Bild posten wie ich es auf Facebook und Co getan habe. Meinem Blog war ich etwas mehr schuldig. Nur wegen Joy gibt es ihn und so habe ich das Ganze jetzt drei Tage sacken lassen und kann das alles nun schwer in Worte fassen. Ich glaub ich war noch nie in meinem Leben so traurig wie jetzt. Selten hat mich was so getroffen wie das. Sie fehlt mir einfach so. 



Bis Freitag war alles wie immer. Mein Hund war fit, rannte rum, war wie immer. Am frühen Abend sind wir dann mit den Hunden auf einen Geburtstag. Als der Pizzabote klingelte rannten alle Hunde noch zur Tür. Dann haben wir gegessen und danach war nichts mehr wie es war. Joy kippte um und ich versuchte sie nochmal aufzustellen. Vergebens. Kurze ratlosigkeit bei uns, dann stand sie auf, ging trinken und legte sich wieder hin. Auf unsere Versuche sie anzusprechen kam kaum Reaktion. Nur auf meinen Mann reagierte sie mit einem kurzen wedeln. Joy war grad 11 geworden. Ich dachte an Kreislauf oder ähnliches. Wir sind dann direkt gegangen, aber Joy ist direkt vor der Haustüre wieder ins wanken geraten. Ich hab sie dann direkt ins Auto getragen und wir sind los zur Klinik. An der Anmeldung war die Hölle los, generell war da die Hölle los. 20 Minuten stand ich vor der Anmeldung, dann bemerkte ich das Joy tropft und dann kam auch jemand. 
Man nahm sie sofort mit und ich sollte ins Wartezimmer. Ich wurde allerdings sehr schnell gerufen. Das waren nicht 5 Minuten die sich wie eine Ewigkeit vorkamen. Das waren 5 min die rasend schnell waren und mir sagten, dass es nichts gutes ist. 
Schon als ich auf die Ärztin zuging sagte mir ihr Gesichtsausdruck, dass es jetzt richtig blöd wird. Sie zeigte innerhalb von Sekunden auf den Bildschirm und einen Tumor der geplatzt sein muss. Und auf die Flüssigeit die man aus ihrem Bauch gezogen hat. Und sie sagte direkt, dass man da gar nicht versucht etwas zu machen. Man hat mir und da bin ich sehr glücklich drüber, die Entscheidung nach irgendwas greifen zu wollen was keinen Zweck hat, abgenommen. Dann durfte mein Mann dazukommen, wir hatten noch 5 Minuten für uns und dann ging alles ganz schnell. In meinem Arm ist sie eingeschlafen.

Wir haben sie dann mit nach Hause genommen. Ich weiß das ist für viele unvorstellbar, aber ich wollte auch den Kindern die Möglichkeit geben sich zu verabschieden. Und ich brauchte das auch noch. Mir ging das alles zu schnell. Mir war bewusst, dass sie die Nacht dann noch bei uns sein wird und ich hab auch vorher noch genau danach gefragt. Nun sagte man mir das es auf dem Balkon schon kalt genug sei die Nacht. Aber nun setzt du Abends da und hast den Gedanken, dass es nicht geht, sie in der letzten Nacht einfach auf den Balkon zu verfrachten. Aber meine Vernunft hat dann doch gesiegt. Wenn auch erst Nachts. An schlafen war eh nicht zu denken. Blaze ging immer wieder zu ihr hin. Und auch am nächsten Tag als ich die Balkontüre öffnete, ging er direkt zu ihr. 
Sie sah noch genauso aus wie am Abend zuvor. Genauso süß. Und trotzdem musste ich mich dann endgültig verabschieden. Gegen Mittag wurde sie dann abgeholt. 
Wenn  sie dann bald zurück kommt, darf sie weiter ziehen an die Nordsee. Da wo sie gern war und wir auch irgendwann hin wollen. 

Richtig fassen kann ich das immernoch nicht. Und das wird vermutlich dauern. Aber eines bleibt. Nämlich das ich froh war nichts entscheiden zu müssen, dass sie sich durch nichts durchquälen musste, dass es schnell ging und es ihr bis an diesem Freitag Abend scheinbar richtig gut ging und dieser Tumor ihr keine Probleme machte. Ich hab immer gesagt ich quäle kein Tier durch etwas durch. Wir Menschen müssen das. Für mein Tier kann ich das entscheiden. Das hat sie mir netterweise abgenommen. Ich wusste das der Tag kommt, aber nicht das er so früh und ohne Vorwarnung kommt. Man ist damit nie zufrieden, dass ist mir klar. 
Ich glaube ich habe immer das Beste für mein Mädchen gegegeben und ich glaube, sie hat immer ihr bestes für uns gegegeben. 
Was am Ende bleibt sind 11 tolle Jahre mit einem wunderbarem Hund wie er besser für mich nicht hätte sein können. Mein bester Welpen-Erzieher, mein Dauerbegleiter, mein Tränentrockner, meine beste Ablenkung für alles, mein Restevernichter, mein Grinsemädchen.....ich könnte noch weiter machen. Dieser Hund war meine Welt, ein Stück von meinem Herzen und gehörte fest zu mir. Ich habe keine Ahnung wie es ohne sie werden soll. Aktuell bin ich einach nur ganz furchtbar traurig.

Ich werd mein Mädchen immer in meinem Herzen behalten! Run free meine geliebte Joy !




3 Kommentare:

  1. Mein aufrichtiges Mitgefühl. Es tut mir sehr, sehr leid.

    Viele traurige Grüße
    Sabine mit Socke

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  2. Liebe Becki,

    ich kann (leider) aus Erfahrung sagen, sie fehlen immer wenn sie gehen und wir bleiben traurig zurück mit diesem Gefühl einen wichtigen Teil von uns verloren zu haben. Es wird eine lange Weile dauern, bis sich die Trauer in Erinnerung wandelt und es gibt keine wirklich tröstenden Worte. Wir denken an euch und senden mitfühlende Grüße,

    Isabella mit Cara und Shadow

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  3. Ja, liebe Becki.
    Das ist ein zu schneller Abschied. Ich kann all deine Entscheidungen verstehen. Ich hätte sie auch noch über Nacht mit genommen.
    Mit unserem Sando war es hier auch so. Er kam auch noch mit nach Hause, damit die Kinder und sein Kumpel Abschied nehmen können. Ich finde grad für Kids oder auch für einen zweiten Hund ist das schon wichtig.
    Tröstende Worte würde ich gerne finden, aber ich weiß, dass du nur mit der Zeit, bei dir selbst Trost findest. Irgendwann schließt es sich für einen ab und man akzeptiert, was und wie es passiert ist. Deine Joy hatte ein mega Leben bei euch und das kann euch keiner nehmen.
    Liebe Grüße und Drücker,
    Sandra mit Aaron

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