Hier kommt der angekündigte Gastbeitrag - schenkt ihm gern beachtung, damit er für mich irgendwann nochmal in die Tasten haut :-)
Spoiler vorweg: Tonic und Blaze kommen in diesem Beitrag nur am Rande vor, generell finden "klassische" Hunde wenig bis gar keine Erwähnung. Ich hoffe dieser Gastbeitrag ist dennoch interessant für euch. Ich habe zumindest ein paar schöne Fotos für euch mitgebracht.
Spontane Schnapsidee
Ende Januar: Ein Blick auf den Kalender ließ mich daran erinnern, dass ich die Woche um meinen Geburtstag Anfang März, also in knapp fünf Wochen, Urlaub habe. Ich warf meine Gedanken in die nahe Zukunft. Wollte ich diese Woche zu Hause faulenzen, jemanden einladen, bei Kaffee und Kuchen oder einem gemütlichen Abendessen feiern? Oder will ich vielleicht doch lieber verreisen - allein, denn Becki hat keinen Urlaub. Ich war noch nie alleine verreist, aber der Gedanke daran gefiel mir irgendwie. Meinen Geburtstag feierte ich schon auf Konzerte, mit Freunden oder Familie zu Hause oder sogar bei Nachtcaches. Aber im Urlaub war ich noch nie....und erst recht nicht allein. Nichtmals Blaze und Tonic schloss ich in meine Planungen mit ein. Dafür gibt es auch einen entscheidenen Grund: das Ziel! Apropos....wo geht es denn nun eigentlich hin?
Berlin, Berlin, ich fahre nach....achne....doch nicht
Ja, mein ursprüngliches Ziel sollte Berlin werden. Dem Konjunktiv könnt ihr entnehmen, es ist nicht Berlin geworden. Doch warum wollte ich dort eigentlich hin? Ich kenne Berlin nur am Rande. An meinen ersten Berlinbesuch kann ich mich nur noch bruchstükhaft erinnern, da ich ein kleines Kind war. Ansonsten habe ich mit der Hauptstadt nur berufliche Erfahrungen gemacht. Da blieb aber so wenig Zeit für Sightseeing, dass ich nicht sagen würde, ich war schon mal wirklich da. Döner, Currywurst, Comedyclubs, Brandenbuger Tor usw. wollte ich erkunden. Also nach Hotels und Ferienwohnungen gesucht und über horrende Preise gewundert. Warum ist das Hotel nur so teuer? Irgendwann habe ich entdeckt, dass genau in dieser Woche die größte Toruistikmesse stattfindet. Joa, nö, dann lass ich das mal lieber. Hier merkt man schon, dass ich den Urlaub ohne Hunde geplant habe. Warum sollte ich Blaze und Tonic mit nach Berlin schleppen, wo ich mich selber einschränken würde? Ja, egoistisch, aber ich wusste ja, dass sie es in dem Falle bei Becki im trauten Heim viel besser haben würden. Aber bleibt dran. Ihr bekommt noch "Hunde" zu sehen....auf ne gewisse Art und Weise.
Heeeeey....ab in den Norden
Neuer Ansatz, Plan und Himmelsrichtung wird geändert. Nicht Osten, sondern Norden wird angestuert. Kurz über Hamburg nachgedacht (aber schnell wieder verworfen, da ich dort schon zweimal war) und letzten Endes kam ich auf den Gedanken: "Warum nicht Helgoland?" Joa, warum eigentlich nicht. Klingt doch cool. Da ich wusste, dass die Auto- und sogar Fahrradfreie Stadt recht klein ist, wollte ich erstmal schauen, ob ich mich in Cuxhaven niederlasse und eine Tagestour dorthin starte. Ich kann nicht sagen, wie das im Sommer aussieht, aber im Winter lohnt sich dies nicht. Ich hätte eine Option gehabt, wo ich um 13 Uhr angekomen wäre und um 16 Uhr schon wieder hätte zurückfahren müssen. Ich kann euch sagen, das ist für Helgoland zu wenig. Daher entschloss ich mich länger auf dem Hochsee-Eiland zu verweilen. Drei Nächte wurden es letzten Endes. Zu viel, zu wenig? Das verrate ich euch später. "Hey, da kannst du ja die Hunde mitnehmen!", denkt ihr euch jetzt sicher. Ja, hätte ich machen können, aber dann hätte ich auf ein Highlight verzichten müssen....und das wollte ich auf keinen Fall!
Helgoland - klein aber OHO!
Der Entschluss steht, alles wird gebucht - Ferienwohnung, Schiff, Parkplatz am Hafen, Reiserücktrittsversicherung, die Wetter mit einschließt. Vor allem im Winter wichtig. Denn ob das Schiff auch wirklich fährt, entscheidet am Ende die See. Auf der Seite von Helgoland gibt es zum Glück direkt einen Link zu einem Anbieter, der solche Versicherungen anbietet. Denn viele Reiserücktrittsversicherungen schließen das Wetter aus. Alles ist geplant, I´m ready!
Gut fünf Wochen später ist es dann so weit. Früh morgens am 04. März, an meinem Geburtstag, mache ich mich auf den Weg nach Cuxhaven. Inklusive Pausen benötige ich gut 4 1/2 Stunden und bin gegen 9 Uhr auf dem Parkplatz, direkt am Schiff. Das Wetter macht mir keinen Strich durch die Rechnung. Die Prognosen sind optimal, viel Sonne, kein Regen, keine Stürme. Einfach perfekt, besser geht es nicht. Um 9:30 Uhr beginnt das Boarding, um 10:30 Uhr ist Abfahrt. Ich verbringe die 2 1/2 Stunden Überfahrt auf Deck. Zwischendurch zieht es sich etwas zu, das Meer wird rauer und die Fähre schaukelt ganz gut. Mit Musik auf den Ohren genieße ich dennoch den Ausblick auf die offene See. Die Sonne kehrt zurück und da seh ich auch schon: Helgoland. Erschreckend unspektakulär, wenn man aus Cuxhaven anreist. Schöne, spektakuläre Klippen, wie man sie von Fotos kennt sind erstmal Fehlanzeige. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich endlich da bin. Alles im Allem war ich nun von 4:30 Uhr bis 13 Uhr unterwegs um endlich hier zu sein. Und das für 3 Nächte. Schon sportlich.
Kurz zur Aufteilung der Insel. Diese ist grob in Unterland und Oberland aufgeteilt. Meine Unterkunft befindet sich auf dem Oberland. Nachdem ich meine Ferienwohung bezogen und etwas eingekauft hatte, war es Zeit für eine erste Erkundungstour. Aufgrund der Tatsache, dass um 18 Uhr die Sonne untergehen würde, entschied ich mich dafür, auf dem Oberland zu bleiben. Hier gibt es einen Panoramaweg, der sich über 3 km erstreckt. Und da gibt es sie dann auch endlich zu sehen. Die beeindruckendnen, roten Klippen von Helgoland. Wie man sie von Fotos und Videos kennt. Wirklich spektakulär - sowohl die lange Anna, das Wahrzeichen der Insel, als auch der Rest der schroffen Felswand samt ihren gefiederten Bewohnern.
Ist Helgoland hundefreundlich?
Da es sich hier immer noch um einen Hundeblog handelt, möchte ich noch was loswerden, bevor es mit meinem persönlichen Trip weitergeht. Ich hoffe ich habe euch bis hierhin nicht gelangweilt und ihr habt ein bisschen Spaß mit meinem Reisebericht. Grundsätzlich sind eure Vierbeiner natürlich auf Helgoland willkommen. Hier und da habe ich auch ein paar Hunde gesehen. Im Sommer werden es wohl etwas mehr sein. Die Kosten für die Überfahrt sind zudem wirklich überschaubar. Wenn ich mich jetzt nicht komplett irre, würde ein Hund, pro Fahrt, 10 Euro kosten. Find ich vollkommen fair im Vergleich zu anderen Sachen, die wir schon für Blaze und Tonic bezahlen mussten. Ich habe übrigens 74 Euro für die Hin- und Rückfahrt ausgegeben. Auch das finde ich total im Rahmen für so eine lange Überfahrt.
In meiner gebuchten Ferienwohung wären Hunde jetzt nicht erlaubt gewesen, aber es gibt auf jeden Fall Angebote, wo sie sehr gern gesehen sind. Auf der Hauptinsel könnt ihr mit euren Vierbeinern überall hin. Sowohl auf dem Unter- als auch dem Oberland. Warum ich mich dennoch gegen die Mitnahme von Blaze und/oder Tonic entschieden habe, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.
"Hunde" im Überfluss
Ich habe auf unsere Hunde verzichtet um andere Hunde zu sehen...und zwar Seehunde bzw. Kegelrobben. Ich hab immer noch nicht genau gecheckt, wo der Unterschied ist. Daher bitte nicht steinigen, falls ich hier den falschen Begriff benutze. Ich glaube europaweit kommt man nirgends näher an diese Raubtiere ran als auf Helgoland bzw. auf der Düne von Helgoland. Dies ist eine kleine Nebeninsel, die man von der Hauptinsen mittels kleiner Fähre erreicht. Fahrzeit: 5 Minuten; Preis: 6 Euro für Hin- und Rückfahrt. Ich bin morgens mit der ersten oder zweiten Fähre los und hatte bis zur Rückfahrt am Nachmittag die Düne quasi für mich allein. Naja, wenn man von den hunderten Seehunden aka Robben absieht. Wie Felsen lagen sie in Reih und Glied am Strand und es war mir ein inneres Blumenpflücken, die Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Immer mit gebührendem Abstand, das ist klar. 30 Meter soll man den Tieren fernbleiben und daran hab ich mich auch gehalten. Eine Ausnahme gab es, aber da konnte ich eigentlich nichts für. Ich lief einen Weg entlang Richtung Strand. Rechts neben mir war hohes Dünengras, ich höre ein rascheln und da schaut mich das wohl süßeste Gesicht direkt an. Ich denke es war 10-15 Meter entfernt. Da die Kamera eh schon halb im Anschlag war, hab ich schnell abgedrückt und mich dann direkt verzogen um die 30 Meter Abstand wieder einzuhalten. Sollte mir dieses Jahr nicht noch ein Bär, Wolf oder Fuchs vor die Linse laufen, ist das wohl mein persönliches Foto-Highlight des Jahres. Zu dieser Jahreszeit ist es unmöglich, dass man keine Robbe antrifft. Wer nach Helgoland reist, sollte dies unbedingt mit auf seine Liste setzen. Aber wer 1 und 1 zusammen zählen kann, weiß was jetzt kommt. Die Düne ist für Hunde komplett verboten. Also, entweder muss man die Hunde dann im Hotel bzw. in der Ferienwohnung lassen oder am Besten mind. zu zweit anreisen, dass man sich mit den Seehunden abwechselt und der andere in der Zeit mit den Hunden auf der Hauptinsel bleibt.
Alles hat ein Ende
Die restliche Zeit habe ich damit verbracht den Rest von Helgoland zu erkunden. Das Unterland war ja bis dato für mich noch unentdeckt. Ich spazierte also noch zu einem Strand mit Blick auf die Klippen, den ich bereits von oben entdeckt hatte, betrachtete die bunten Hummerbuden in der Nähe des Hafens und genoss noch mal die Aussicht von oben. Für mich der schönste Punkt der Hochseeinsel. Den Basstölpeln bei waghalsigen Flugmanövern zuzusehen macht wirklich Freude. Nach 3 Übernachtungen ging es am späten Nachmittag für mich wieder zurück ans Festland. Die Strömung war anscheinend sehr gut, denn die Rückfahrt dauerte nur 2 Stunden. Am Ende muss ich sagen, dass die Anzahl der Tage vollkommen ausgereicht hat um alles auf Helgoland zu erkunden. Länger hätte es für mich nicht sein müssen. Ich kann die Insel für alle empfehlen, die entschleunigen wollen oder ein Faible für das Tierreich haben. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist Helgoland ein Highlight für Vogelfreunde. Werd ich nochmal wiederkommen? Wahrscheinlich! Dann aber gerne mit Becki, denn auch wenn ich das Alleinsein hier und da genossen habe. Mir fehlte dann doch jemand, mit dem ich meine Freude direkt teilen konnte.
Liebe Grüße
Torsten
Helgoland ist wunderschön, ein Traum von einer Naturlandschaft, ich war bestimmt schon 6-7 mal dort und es gibt immer wieder etwas zu entdecken. LG Romy
AntwortenLöschenEinfach traumhaft schön, nie hate ich Gelegenheit dort zu wandern. Deine Bilder zeigen was ich damit verpasst habe.
AntwortenLöschenDanke, dass wir euch virtuell begleiten durften.
Ein klein wenig neidisch grüssen Erika mit Ayka
Wonderful post and beautiful photos.
AntwortenLöschen