Wenn man im Elsass Urlaub macht und kleine Weindörfer liebt, kommt man um unser nächstes Ausflugsziel eigentlich gar nicht drumrum.
Die Elsassische Weinstraße! Route des Vins d’Alsace
Sie führt von Marlenheim nach Thann und ist eine der ältesten Touristenstraßen Frankreichs. Knapp 170 Kilometer lang, schlängelt sie sich seit 1953 durch die französischen Weindörfer. Immer im Auge sollte man das braune Orientierungslogo haben, um der Route zu folgen.
Wir sind die Route mit dem Auto gefahren, es gibt allerdings auch noch eine Fahrradroute.
Wir haben sie innerhalb zwei Tage befahren, für das gemütliche Erlebnis empfehle ich euch aber mehr Zeit einzuplanen. So könnte man auch an Weinführung oder ähnlichem teilnehmen. Wir haben uns rein auf die Städte konzentriert. Abgesehen davon das wir ja auch die Hunde bei haben. Für die gibt es übrigens zwischen den Städten genug Gassi-Stop-Möglichkeiten. In den Dörfern waren dann auch tatsächlich sehr viele Hunde unterwegs und auch in den Gastros waren sehr viele. Ansich scheint die Gegend also sehr Hundefreundlich zu sein.
Die Strecke führt durch zum Teil sehr urige Dörfer, über schicke gut erhaltene Weindörfer und kleine Städte die Richtung Thann nochmal einen anderen Charme bekommen. Zum Teil sind die Häuser dann ohne Fachwerk und recht bunt. Die meiste Zeit ist man in den Orten mit 30 km/H unterwegs, sodass man das eigentlich gut genießen kann. Dazwischen geht es Kilometerweit durch Weinanbaufelder. Soviel wie ich noch nie vorher gesehen habe. Dabei im Blick die Vogesen auf der einen Seite und später mit etwas Weitblick auch die Alpen.
Wir haben in vier Städten, die sehenswert sind, angehalten und uns umgeschaut. Drei davon direkt auf der Weinstraße und eine als Abstecher. Dazu kam noch eine Burg.
Genug Blabla, los gehts von Marlenheim aus. Ab hier sind wir einfach erstmal der Nase nach durch die kleinen Weindörfer. Berg rauf, Berg runter, Blick auf Weinfelder und über andere Dörfer. Es war so ein einfach treiben lassen, schauen was mans sieht und anhalten.
Hohkönigsburg
So war unser erster richtiger Stop gar kein niedliches Weindorf, sondern das Château du Haut-Koenigsbourg (die Hohkönigsburg). Sie gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs und liegt auf 757 Metern. Gebaut bzw angefangen wurde sie im 12.Jahrhundert. Wurde mehrfach zerstört und im 19. Jahrhundert dann zuletzt nochmals fertig gestellt.
Sie stand auf Torstens To do Liste. Wir haben sie uns aber nur von aussen und im Hof angeschaut, da wir relativ spät da waren. Dafür war es sehr leer. Jetzt der dicke Minuspunkt. Hunde dürfen nichtmals mit in den Hof und die Sicherheitsvorkehrungen um da rein zu kommen, ähneln dem eines Konzertes. Ich wurde quasi einmal kontrolliert. Die Burg selbst ist aber sehr schön und die Aussicht natürlich grandios. Den Abstecher haben wir keineswegs bereut.
Unser erster richtiger Stop war dann aber relativ spät Ribeauville´
Das Dorf mit den knapp 4600 Einwöhnern liegt in den Vorbergen der Vogesen. Die Häuser der Altstadt stammen zum Teil noch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Mittelalterliche Baudenkmäler sind die Kirche und der Metzgerturm. Überragt wird das Dorf von drei Burgen.
Wer hier Zeit hat, sollte noch die Wanderung zu den drei Burgen machen.
Ansich hat es uns von der Stadt ganz gut gefallen. Es gibt jedoch einen dicken Minuspunkt der diesen Ort auf den letzten Platz schiebt.
Es gibt quasi diese "Hauptstaße" und dort fuhr alle paar Sekunden ein Auto durch. Und das nicht grad langsam. Hat uns tatsächlich richtig gestresst. Das ist auch eher ein aus Touristischer Sicht negativ, dass die Menschen dort normal durch ihre Straßen fahren dürfen und sollen ist natürlich in Ordnung.
An Tag 2 starteten wir dann dort wo wir die Route am ersten Tag verlassen haben und steuerten direkt Riquewihr an. Hier war es nun morgens. Das man bei einer Tagestour in den Städten eben nicht die besten Uhrzeiten raussuchen kann war uns aber klar.
In Riquewihr war es einiges ruhiger. Hier ist es wesentlich kleiner und uriger. Knapp 1000 Einwohner leben in dem aus dem 16. Jahrhundert geprägtem Dorf. Es wurde sogar schon zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet und in dem Fall unterschreibe ich das. Es ist wunderschön
Das Stadtbild ist geprägt von Kopfsteinpflastergassen, Fachwerk, kleinen Läden, der Stadtmauer und den alten Ecktürmen. Die Stadtmauer zieht sich einmal um das Dorf herum und von den vier Türmen sind noch drei erhalten.
Der 25 Meter hohe Dolderturm ist Fachwerkverziert und gilt als Wahrzeichen. Einst zur Verteidung, beherbergt er heute ein Museum.
Einer unserer ersten Wege führte zu einem Geheimtip für Croissant Liebhaber, der Boulangerie Kouglopf & Cie. Man hat uns nicht zu viel versprochen. Es war ausgezeichnet.
Und wer glaubt das man den Elsaß mit Flammkuchen und Wein verbindet. Hat die vielen vielen vielen Gugelhüpfe noch nicht gesehen, oder Brezel. Das ist beides voll das Ding hier. Hier gibt es auch eine kleine Einkaufspassage die unten durch die Häuser geht.
Ich glaube dieses Dorf ist auch meine heimliche Nummer 1. Hier hat es mir richtig gut gefallen und wenn nicht soviel los gewesen wäre, hätte ich hier auch sicher mehr fotografiert. Vorallem die Hunde.
Die Stadt besteht sogut wie komplett aus Fußgängerzone. Das war wesentlich schöner als am Vortag.
Und kleine Nebengeschichte. Wir sind scheinbar auf einem Privatem Parkplatz gelandet, wo sich jemend gut die Taschen voll macht. Das elektronische Schrankensystem mit Nummernschilderkennung wollte uns nämlich nicht rauslassen, obwohl der Zahlvorgang keinen wirklichen Fehler anzeigte. Am Ende war dies aber der einzige Ort wo wir mit unserer Karte nicht zahlen konnten, sondern eine Kreditkarte gebraucht wurde. Wir haben einem Mann Bargeld gegeben und er hat für uns dann bezahlt.
Von Riquewihr ging es weiter auf einen Abstecher. Colmar liegt etwas neben der Weinstraße. Ist aber als Abstecher auf den Karten verzeichnet. Und so zog es uns nun zuerst nach Colmar.
Colmar und Straßburg standen bei uns etwas in Konkurrenz zueinander. Schon vor zwei Jahren wollten wir herkommen und immer wieder sagte man uns Dinge wie "Fahrt lieber nach Colmar, dass ist viel schöner als Straßburg". Jetzt habe ich beide binnen 4 Tagen gesehen und kann nicht sagen was ich schöner fand. Das ist beides irgendwie ähnlich und doch einzigartig. Innerhalb der Familie waren wir uns übrigens auch nicht einig. Mich hat Colmar weniger gestresst als Torsten. Bei ihm war es andersum mit Straßburg, da war ich etwas gestresst.
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Klein Venedig |
In Colmar haben wir relativ flott ein Parkhaus gefunden und standen innerhalb ein paar Sekunden vor einem wunderschönem alten Karussell. Wir sind hier nun wieder in einer 67.000 Einwohner Stadt. Also direkt mal wieder etwas Kontrast. Die Gebäude sind hier geprägt aus sechs Jahrhunderten.
Ich habe mir hier nur ein paar wenige Punkte gesetzt die ich sehen wollte, sonst kann man sich hier sehr gut treiben lassen. Zur Not strömt man einfach mit der Masse.
Jetzt das verrückte. Hier war Frühlingsmarkt, wunderhübsche kleine Stände mit Handwerk und Essen. Im Hintergrund läuft einheitlich Vivaldi und wir gönnen uns einen Flammkuchen. In der Nebenstraße spielt eine Kapelle. Ich fand es hier richtig nett. Es war nichtmals voll. Aber wie ich oben schon angeteasert habe wird es das noch.
Für mich leider ein No-Go auf dem Frühlingsfest waren Tiere wie weiße Sträuße, Hühner, Hasen oder Vögel in kleinen Käfigen die von Musik beschallt und von Menschen bedrängt wurden. Besonders die Sträuße taten mir richtig leid.
Von hier flanierten wir durch die schöne Stadt Richtung Münster zu Colmar. Naja wir kennen das Spiel, nach der Cathedrale von Straßburg. Zudem war auf einer Hälfte ein Gerüst. Aussenrum war Markt wo viele sehr bunte billige Klamotten hingen. Spätestens die hätten das Bild zerstört.
Von hier ging es wieder durch wunderhübsche aber sehr volle Gassen. Vorbei an Häuern wie dem Pfisterhaus oder dem Koifhus. Besonders aussehende Häuser gibt es jedenfalls genug. Mit Blumen, mit Herzen , mit Zinkgießkannen, Milchkannen oder zb mit Köpfen dran.
Weiter trieb es uns zur historischen Markthalle. Da wollte ich einfach mal rein. Hab sie mir größer vorgestellt als sie war, aber fand sie trotzdem ganz nett. Als ich rauskam fuhr ne Kutsche vorbei die vermutlich den halben Tag Touris kutschiert. Ja, mit den Tieren war ich hier nicht so glücklich.
Glücklich war ich aber mit Blaze, der voll gut drauf war trotz der sehr vielen Hunde. Das Hunde nicht mit in der Markthalle dürfen sollte ich vielleicht erwähnen.
Dann kommt ein weiteres Highlight, direkt hinter der Markthalle findet ihr klein Venedig. Und Gott ist das niedlich gewesen. Aber eben auch voll. Alle wollen das gleiche tolle Bild machen usw, Touriding und ich natürlich auch mit drin. Wollt das Bild ja auch schießen. hier lohnt sich vielleicht eine andere Uhrzeit als Mittags. Aber es lohnt sich, denn es sieht wirklich aus wie ein kleines Venedig, vorallem weil unten auf den Ebenen am Wasser Cafes sind und Gondeln oder Grachtenboote fahren.
Von hier schlängelten wir uns durch einsamere Gassen wieder zurück zum Auto.
Unser letzter Stop sollte Eguisheim sein bevor es nach Thann weiter geht. Aber Eguisheim hat gefühlt 20 Parkplätze und wir konnten einfach keinen ergattern. So fuhren wir erstmal weiter bis Thann. Aber wir wollten Eguisheim nochmal eine Chance geben und steuerten es auf dem Rückweg nochmal an. Selbst um 19 Uhr brauchten wir etwas Geduld, aber dann konnten wir tatsächlich einen Parkplatz ergattern.
Nun war hier tatsächlich schon fast der Hund begraben. Menschen waren nur noch recht wenige unterwegs. Aber das hielt uns ja nicht davon ab, durch die Gassen zu schlendern.
Das 1700 Einwohner Dorf ist zumindest aussen Ringförmig angelegt. Wir sind also vom Kern einmal zum Aussenring und haben das Dorf darin einmal umrundet. Besonders ein Haus wird hier glaube ich besonders oft fotografiert. Hier denkt man direkt an das Dorf aus "Die Schöne und das Biest". Die Gassen sind zum Teil winzig, mit kitschiger Deko, Blumentöpfen und Metallverzierungen. Gern auch Hexen. Was hier Jahreszeitlich bedingt fehlte - sind die vielen Blumen die man von Fotos kennt. Aber so ist das nunmal rund um Ostern. Hier hat es Torsten besonders gefallen. Aber ich glaube es tat auch einiges dazu bei, dass dies hier zu Colamr wieder ein Kontrast war. Besonders was die Menschenfülle betrifft. Ich fand es hier auch sehr schön und hier war das erste wo wir ein paar Fotos gemacht haben von den Hunden. Allerdings wurd es schon dunkel und wir hatten einfach auch noch die komplette Strecke ohne Stop vor uns. Also beendeten wir unseren Tag hier doch recht zügig. Mein Tip daher, mehr Zeit als zwei Tage einplanen oder weniger Stops machen. Was aber schade wär denn die Städte und Dörfer haben alle was. Wenn man jetzt vielleicht noch ein Weinfreund ist, wird man da sicherlich sehr glücklich.
Ich hoffe euch hat die kleine Tour gefallen. Lasst auch gern euren Eindruck dazu hier.
Liebe Grüße
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