Tag 4
Unser Zelt haben wir nach einer stürmischen und langen Nacht halbwegs trocken ins Auto bekommen. Mein Mann hatte richtig den Wind in seiner Zeltseite hängen und somit leider auch etwas Wasser. Ich habe wieder gefroren wie sonst was und sogar diesmal eine Jacke um meine Füße im Schlafsack gewickelt. Ich sag euch....ich hatte angst vor den Nächten!!!
An dem Tag sollte es also Richtung Isle of Skye gehen. Wir haben uns in der Karte wieder vorher einen Campingplatz rausgekramt. Den gabs aber leider nicht bzw es war eine Jugendhgherberge. Die Aussicht auf nen warmes Bett hat uns zwar sehr gefallen, der Preis allerdings nicht. Ein paar Kilometer vorher hatte ich aber ein Campingschild gesehen und wir versuchten da unser Glück. Das war der dritte und lustigste Campingplatz. Da war niemand.....nur Schafe. Und die sogar im Klo. Jaa die normal Hausfrau ekelt das nun, ich fands lustig :D Und an den Türen stand dran, dass man sie nicht zumachen darf, damit die Vögel darin nisten können ^^
Auf dem Weg zur Insel war unsere erste Station das Eilean Donan Castle. Ein sehr schöner Ort, vorallem wenn das Wetter etwas mitspielt.
Danach ging es dann zur Insel und wir haben uns auch da einige Punkte heraus gepickt. Zum Beispiel den Old Man of Storr (Ich hoff er wurd so geschrieben). Mein Mann wollt da unbedingt hoch weil da auch ein Cache liegt und er einen einzigen in Schottland machen wollte. Der Weg war wirklich nicht toll. Vom Regen sehr aufgeweicht, matschig, rutschig, steinig. Hatte nix mit dem Wanderweg vom Vortag gemeinsam. Meine Laune war irgendwie..najaa....MIES! Es war nass, kalt, ich war müde und dieser WEG.
Da oben zu diesem Stein müssen wir ...puuuh |
Der Rote Punkt ist eine Regenjacke! Das Teil ist so hoch wie 11 Doppeldecker. Und unten auf dem Schild steht wohl, dass er wohl irgendwann umkippen wird. Sehr beruhigend :P |
Der schwarze winkende Punkt ist mein Mann. Ich hab nämlich irgendwann gestreikt |
Wir haben uns da ne ganze Weile aufgehalten. Da brach zwischenzeitlich echt ein kleines Verkehrschaos aus. Die stehen da auf der Straße und keiner kommt mehr durch.
Dann ging es weiter. Klippen und Wasserfälle stehen noch auf dem Plan. Schaut mal unser Thermometer. Kuschlige 4 Grad um knapp halb Fünf
Das Ende des Vierten Tages war echt nett. Wir sind wieder zurück zum Zeltplatz und dachten ja echt, dass da keiner wäre. Aber da standen auf einmal relativ viele Zelte und Wohnmobile. Und tatsächlich gab es in der Küche ne Steckdose. Ich konnt also meinen Akku laden. In den Eingängen der Räume war überall Schafs-AA. Schon eklig aber sowas sieht man irgendwie nicht alle Tage. Hier in Deutschland wohl erst recht nicht. Jedenfalls wollt ich meine Kamera da nicht allein liegen lassen und hab einen Hocker gefunden und mich unter das Toiletten-Vordach gesetzt. Dann kamen immer mehr Leute da zur Küche und unterhielten sich. Es war irgendwie ne richtig schöne Stimmung. Nen deutsch sprechender Niederländer und auch Deutsche waren da. Die andern hab ich nicht verstanden :P Jedenfalls stellte uns dann einer der Männer noch einen Hocker hin, und noch einen...und so saßen wir da. Und als wir nach über zwei Stunden gingen, saßen da die nächsten blöde unter dem Vordach zwischen der Schafskacke.
Tag 5
Ich konnte wieder nicht schlafen. Ich hab sogar versucht mit Schuhen zu schlafen. Mitlerweile war nicht mehr der Kameraakku leer sondern eher meiner. In meiner neuen Flasche Limo schwammen Eiskristalle, die ich Anfangs für Fruchtfleisch hielt und hoch irritiert war über diese Limosorte.
An diesem Tag sollte es zurück gehen Richtung Flughafen. Wir wollten ja dann zurück zu diesem See von der ersten Nacht. Loch Leven. Ich hab auf dem Weg echt viel geschlafen und es hat fast den ganzen Tag geregnet. Nur an ein paar wenigen Stationen (zB ein Kriegsdenkmal) haben wir angehalten wenn wir was gesehen haben.
Da wir ja scho wussten wo wir zelten, war es nun wieder mal Wildzelten ohne Zeltplatz. Ich wollt mir das aber diesmal nicht mehr reinziehen und hab direkt im Auto geschlafen. Es war echt unheimlich, denn das Auto stand auf dem Waldparkplatz und das Zelt am See. Ich war also allein im Auto und es waren noch einige Autos da auf dem Parkplatz. Meist aber nur von Hundeleuten.
im Hintergrund der See |
Abschlussabend mit Picknik am Loch Leven |
Tag 6
Nun Überraschung......ich hab im Auto geschlafen. Ihr glaubt nicht wie toll das war. Ich war zweimal wach um meine Position zu ändern. Mal die Füße durch die mitte so halbsitzend. Aber alles war besser als die anderen Nächte und ich war auch echt froh das es nun nach Hause geht. Vorallem wollt ich nach 6 Tagen mal aus diesen Klamotten. Ich hab ja nachher auch mit der warmen Trekkinghose und so geschlafen. Zum Flughafen war es nicht so weit und wir wollten nur die Brücken vom Anfang mal vom nahen sehen.
Loch Leven morgens |
Die letzten Bilder |
DIe Autobahnbrücke |
und die Eisenbahnbrücke....eigentlich scheint sie ROT. Das Bild schluckt die Farbe da aber |
Das letzte Frühstück, Reste essen.....dann heisst es "Wiedersehen Schottland!" |
Zurück in Deutschland war dann übrigens mein Koffer weg :-( Er ist aber drei Tage später dann geliefert worden
Fazit: Puh wo fang ich an. Die Landschaft ist wie ihr seht echt toll, vorallem wenn das Wetter mitspielt. Aber das ändert sich da echt minütlich. Dafür das Mai der schönste und trockenste Monat sein soll...puh naja...vielleicht wars einfach nur Pech mit der Kälte. Die erfrorene Limo lag übrigens im Auto.Wir trafen allerdings ein deutsches Paar, die mit nem Bus unterwegs waren und denen es genauso ging. Und im Jahr davor waren sie mit dem Bus im Juli da und haben den Urlaub abgebrochen. Sie meinten es hätte in zwei Wochen höchstens 20 min nicht geregnet. Also ich beschwer mich lieber nicht.
Die Einheimischen sind super nett. Sie antworten sehr freundlich auf Fragen (man muss die antwort dann nur noch verstehen) und sind super hilfsbereit. Bei manchen hatte man aber das Gefühl das sie sehr zusammenarbeiten. So schickte und einer in ein angeblich schönes Dorf auf der Isle of Skye, welches echt ein Umweg war. Und dort gab es nichts schönes außer einem Bootstouranbieter am See. War schon auffällig.
Die Preise beim Einkaufen und beim Essen gehen, waren total in Ordnung. Je nachdem wo man einkaufen war, sogar normal. Nur beim tanken wirds etwas mehr. Geschäfte zu finden war anfangs Problematsich. Aber wir haben uns nachher eher daran gehalten keines zu suchen, sondern per Zufall zu finden. Das Essen war in allen Pubs sehr lecker und wenn man gut Hinschaut findet man auch freies Internet. Wobei man da zwischen "free Wifi" und "wifi" unterscheiden muss.
Hunde waren in vielen Orten sehr Willkommen. Es standen an vielen Geschäften Schilder dran mit "Dogs are welcome". Wie das in den Pubs oder den Burgen ist weiss ich nicht. Es begegnen einem je nach Ort echt viele Hunde. Die Strände waren voll und alle ohne Leine. In den Waldgebieten eigentlich auch. Persönlich vermisst habe ich Border Collies. Ich verbinde das irgendwie...aber wir haben nur einen gesehen. Und der war ein Touri Hund. Allerdings ist es je nach Ort so, dass überall Ziegen, Enten, Hühner, Schafe oder Rinder frei rumlaufen. Ist also nicht für jeden Hund was. Auch das überall Zäune sind ist für einen tobenden Hund der eine Wiese sucht nicht so hilfreich. In den Highlands und ausserhalb ist aber Platz ohne Ende.
Die Campingplätze waren gewöhnungsbedürftig (zumindest unsere). Oft sind das nur Bauenwiesen mit einem Klohaus. Von Strom keine Spur. Fürs Klo und die Dusche waren wir aber sehr dankbar und so konnten und mussten wir auch darüber weg sehen, dass es da meist sehr heruntergekommen und dreckig war. Auf dem Reiterhof am Loch (offizieller Campingplatz), gabs keinen Strom an der Zeltwiese, alles war alt und dreckig, und es zog rein beim duschen. Die dusche hatte auch nur einen Vorhang vor. Also alles eher Zweckmässig. Unten standen Wohnwagen, da gabs dann wohl einen Stromanschluss, denn da liefen Fernseher. Auf dem Platz mit den Schafen gabs dafür ja Strom, aber Dusche und Vorräume waren ja voller Schafs und Ziegen Durchfall. Da gabs auch keine Rezeption, nur eine Tankstelle. Diese kassiert ab, schließt aber um 18 Uhr. Was mit den Leuten ist die nach 18 Uhr kommen ist sone Sache. In der Regel kostete unser Zelt 6 Pfund pro Person/Tag. Leider sind sie relativ blöd ausgeschildert und wie erwähnt...in der Karte wurde nicht zwischen Campingplatz und Jugendherberge unterschieden.
Die Burgen kosten fast alle Eintritt. Es gibt eine Karte die man kaufen kann. Da sind sämtliche Burgen drin. Aber diese Karte gibts für 3 und 5 Tage und wir haben erst zu spät davon erfahren. Sie hätte sich nicht mehr gelohnt. Edingburgh Castle sollte zB. 16 Pfund kosten. An die Burg am Loch Ness, kommt man ohne Eintritt gar nicht dran. Andere kann man wenigstens von aussen besichtigen so wie wir es gemacht haben.
Die Bed & Breakfast sollten immer mindestens 30 Pfund kosten...meist eher mehr. Für drei Personen wie uns...definitiv zu teuer. Auch die Jugendherbeger sollte für uns über 100 Pfund für ein Gruppenzimmer kosten - ohne Frühstück.
Alles in allem ein toller und anstrengender Tripp. Die Landschaft und Eindrücke entschädigen sämtliche Campingplätze und Kältenächte. Wir würden es jederzeit wieder machen, aber vielleicht eher per Bus. Der tolle Norden von Schottland fehlt uns ja noch ;-)