Wir testen Landvergnügen - Unser Fazit 2018


Wir haben getestet und für "gut" befunden. Hier kommt unser Testurteil zum Thema Landvergnügen. Das Prinzip war HIER schonmal von mir erläutert und nun kann ich auch etwas dazu schreiben.

Mittlerweile haben wir mehrer Erfahrungen gemacht. Von Hui bis Puh war alles bei. Erstmal erzähle ich ein wenig allgemeines, in Bezug auf das Prinzip welches ich beschrieben hatte und gehe nochmal kurz einzelnd drauf ein.


Vorteile:
- Man  lernt viele verschiedene Leute und ihre Höfe kennen und kann hinter die Kulissen verschiedener Höfe schauen. Egal ob Straußenfarm, Rindsbetrieb, Bio-Gemüsebauer, Winzer, Selbstversorgerhof.... es ist alles dabei.

 Dem ist nichts hinzuzufügen. Wie man bei unseren ersten Begegnung gemerkt haben, muss man sehr Weltoffen sein. Man wird zum Teil eben auch mit völlig anderen Lebensstilen konfrontiert.

- Die Höfe geben Ausflugstipps für die Region rund um den Hof. 
Korrekt
 
- Es ist in gewissermaßen "kostenlos". Man muss dort nichts kaufen, aber dies ist halt der Hintergrundgedanke des Ganzen. Die gesparten Kosten für den Stellplatz kann man dann eher in Produkte und Aktivitäten investieren.

 Das man nichts kaufen muss, stimmt. Aber schon beim ersten Besuch wurde über Besucher gemeckert die nur Eier kaufen. Denn umsonst stehen, dann noch den Müll da lassen, Strom verbrauchen usw. ist insgeheim nicht gern gesehen. Die Bauern verpacken es nur alle unterschiedlich. Denn auch sie wissen, dass man nichts kaufen muss. Aber mancher preist eben durch die Blume an. Und ganz ehrlich, es ist nur fair etwas zurückzugeben :)

- Die Plätze sind ruhig und idyllisch. Insofern man sich nicht an den Geräuschen des Hofes stört. Aber nervige Campingnachbarn wird man dort eher nicht vorfinden.

 Idyllisch war es nicht überall. Man steht eben mitten auf einem Laufendem Betrieb. Die Kinder können sich je nachdem auch nicht unbedingt frei bewegen wenn dort Maschinen stehen und gefahren wird. Mit Urlaub auf dem Kinderbauernhof ist das nicht zu vergleichen. (Ausnahmen gibt es aber wie wir gesehen haben, aber dieser Hof verdient sein Hauptbrot eben auch mit Kindergeburtstagen) Diese sind nämlich drauf eingestellt und verdienen damit großteils ihr Geld. LV ist da eine andere Nummer die ggf. dem Gastgeber nur Arbeit macht. Auch hat im laufendem Betrieb nicht immer wer Zeit, Kindern die Dinge zu zeigen die sie gerne sehen wollen. Wir hatten da zweimal Glück und es wurde sich am Morgen eine Stunde Zeit genommen. Einmal für eine Führung und einmal für eine Reitstunde. Die mit 13 Euro wirklich im super Preis Leistungsverhältnis lag. Interessant mal hinter die Kulissen zu gucken war es bei allen. Und freundlich waren auch alle.



- Bei vielen Gastgebern kann man Essen dazubuchen oder es sind Weinstuben oder Biergarten vorhanden.

Hatten wir noch nicht.

- Auf Durchreisen kann man relativ unkompliziert einen Platz zum übernachten finden. Es heißt, es käme selten vor das ein Platz schon belegt ist.
Die Gastgeber die wir angefahren haben, haben wir am Vortag informiert das wir kommen. Einen am selben Tag. Es war immer unkompliziert. Unsere Gastgeber waren schon am Telefon sehr freundlich und freuten sich über Besuch.

- In der Landvergnügen-App kann man Plätze anhand einer Karte oder per Suchfunktion mit verschiedenen Kriterien finden. Diese ist, was die einzelnen Informationen betrifft, bisher allerding noch nicht ganz ausgereift. Das Buch sollte man also immer zum Vergleich zur Hand nehmen. Wir haben beim Stöbern schon Unterschiede in der Stellplatzanzahl gefunden.

Das lasse ich so stehen. Wir haben weiterhin per Buch gesucht
 

Nachteile: 
- Man weiß vorher nie wirklich, welcher Stellplatz einen erwartet.  

Siehe oben!

- Oft liegen die Höfe nicht Stadtnah, aber meist so, dass man als Hundemensch toll spazieren gehen kann und etwas anderes sieht.  

 Das war für uns kein Problem. Von im Feld bis an der Hauptstraße war alles dabei. Was wir überall hatten waren rasende Autos um die Höfe. Die Kinder irgendwo spielen lassen oder die Hunde laufen lassen ausserhalb vom Hof, war also nicht wirklich drin.

- In Foren liest man oft, dass man aus schlechtem Gewissen kauft, das man das Gefühl hat, dass es von einem erwartet wird - obwohl mit "kostenlos" geworben wird. Ich denke wenn man sich an dem orientiert, was man auf günstigen Stellplätzen zahlt, wäre das ein guter Richtwert. Man erhält ja neben dem Stellplatz eine Ware und der Landwirt hat eben auch etwas davon. Auch wenn man das Buch kauft, ist es ein "geben und nehmen". In unserem Fall kostet das Buch gerade mal soviel wie eine Nacht auf einem kleinem Platz (zwei Erwachsene, zwei Kinder und zwei Hunde). Unter 20 Euro finden wir kaum einen Platz, eher mehr. Denn einige berechnen gern mal 5 Euro pro Fellnase.

 In dem Fall kann ich dem etwas Zustimmen. Auch wenn es zum Teil durch die Blume kommt. Extraleistungen werden natürlich abgerechnet. Dazu zählte bei uns halt Strom und zB auch die Reitstunde. Das war aber alles in einem günstigem Rahmen. Im Hofladen haben wir immer eingekauft. Wenn auch zu verschiedenen Werten. Der eine Hof hatte halt grad nicht viel im Angebot. War aber vom Platz auch nicht soviel Wert. Beim anderen war es so toll, dass man schon fast schlechtes Gewissen hatte wenn man für die Zeit die man sich nahm und das was angeboten wurd so verhältnismäßig wenig gekauft hat.
Viele Höfe, die grad auf Familien aus sind bieten oft Spielmöglichkeiten gegen Gebühr an. Zb, weil sie Betreiber eines Maislabyrinthes mit Spielscheune und Co sind. Für diese Nutzung musst dann normal die Eintrittsgebühr bezahlt werden. Ich gehe aber davon aus, dass Leute die solche Höfe ansteuern auch wegen diesem Angebot dorthin fahren und das gerne zahlen.

- Desweiteren sollte man beachten wie der eigene Hund auf die Hoftiere oder Hofhunde reagiert.

Da hatten wir leider schlechte Erfahrung mit Hofhunden von denen ich untern seperat berichten werde. Einmal blieb der Hofhund in unserer Anwesenheit an der Leine im Hof und einmal gabs erst gar keinen Hofhund. Dafür freilaufende Hasen und Hühner.

- Die Vignette muss aufs Fahrzeug. Das Reisemobil oder Auto sollte also nicht wechseln. Desweiteren sollte man bestenfalls eine Toilette haben und autark sein. Strom und Toilette sind eben nur Zusatzleistungen die nicht jeder Hof anbietet.

 In unserem Fall sollte es meist eine Toilette geben. Wobei es sich einmal als Privatklo entpuppte. Einmal waren Dusche und WC Traumhaft. Wobei ich sie mir nur hab zeigen lassen.

Zusammenfassend:

Wie man an meinen Anmerkungen merkt, gab es gutes und schlechtes. Das gute überwog allerdings. Ich bin aber auch jemand der über vieles Hinweg sehen kann und nicht direkt aufgibt. Die Leute waren zum Teil gewöhnungsbedürftig aber alle nett. Alle haben sich ein wenig Zeit zum plaudern genommen. Uns wurde auch der Hof gezeigt und uns gesagt was es dort zu erwerben gibt. Für uns ist völlig klar, dass wir eines der Angebote nutzen und sehen das auch als Teil des Prinzipes. Denn am Ende hab ich ein Produkt in der Hand oder eine Dienstleisung UND einen Stellplatz. Für längere Urlaube wäre das nichts für mich, je nachdem wo man steht. Ist es schon zum Teil wie "in die Ecke gestellt" und auch wenn die Aussicht zum Teil toll aufs Feld war. Die Kinder haben wir relativ bei uns gehalten bis auf einen Hof. Es rauschten wie ich oben schrieb viele Autos aussenrum und auch die Höfe sind eben nicht Kindersicher. Einmal waren unsere Mädels in Begriff auf grad gestapelte wackelige Heuballen zu klettern. Nicht gesehen geht das flott ins Auge wenn man weiß was so ein Ballen wiegt. Türe auf und Kinder raus war also nur auf einem Hof möglich. Ich erwarte das aber eben auch nicht. Das was ich erwarte, Leute, Höfe, Hofladen, Gespräche....traf ein. Wir hatten nette Gespräche und haben überall hinter die Kulissen gucken dürfen.
Auch unsere Anmeldung war kein Problem. Die Vignette hat sich glaub ich niemand angesehen. Einige Höfe waren super ausgeschildert mit dem LV Symbol. Auch wäre es kein Problem gewesen gegen weitere Gebühren noch einen oder zwei Tage zu bleiben. Bei längerem aufenthalt wirds vermutlich auch mit Toilette, Toilettenkassette und Co schwierig.

Wir werden 2019 wieder dabei sein und hoffen weiterhin auf gute Erfahrung.


Für alle die sich trauen, viel Spaß beim Landvergügen- Reisen, es kann wirklich toll sein.





PS.:
Nun berichte ich aber noch nach der lang angekündigten ersten Erfahrung. Diese hatte ich euch vorenthalten da ich erst abwarten wollte, wie weitere Erfahrungen werden. Es war jetzt nicht das totale Desaster, aber es hatte Schatten. Schon bei meiner Telefonischen Anmeldung wurde ich gefragt ob ich weiß was LV heißt. Es war auch nicht sonderlich freundlich am Telefon und ich versunsichert.. Aber als wir dort eintrafen wurde uns dies auch erklärt. Wir wurden von einer Barfüßigen ein wenig schmuddeligen gekleideten aber sehr lieben und freundlichen Frau empfangen. Es war einer von vielen Höfen die von der Geiz ist Geil Mentalität genervt war und sich fragte warum sie sich die Arbeit mit den Gästen für 2€ Umatz, wenn überhaupt antut. Um dann noch einen Sack voll Müll entsorgen zu müssen. Der Stellplatz war wirklich gut, sogar mit Baumstämmen auf denen man sitzen konnte. Direkt an der Schafsweide. Wirklich schön. Aber deren Gäste erwarteten wohl immer wieder einen geraden Stellplatz wie auf einem Campingplatz. Wir bekamen für einen Euro Strom und den Hof gezeigt. Die meisten Tiere hatten massig Platz, die Gänse aber einen sehr dreckigen Tümpel. Alles was wir fragten wurde auch beantwortet. Es wirkte zum Teil sehr Provisorisch. Die Toiletten hab ich mir nicht zeigen lassen. Das alte Pferd konnte sich koplett frei bewegen auf dem ganzen Hof. So auch Nachts gegen unser Fenster. Mehr als das ich wach war, war aber nicht. Pferd und Fenster blieben heil. Auch Hühner und Enten liefen so herum. Als Tier hat man es da also im Grunde gut.
Uns wurde erzählt das sie eigentlich die Nase voll haben von 70 Prozent der Gäste. Sie ließen die Kinder überall unbeaufsichtigt rumlaufen und die Hofeigentümer mehr oder weniger als Babysiter missbrauchen. Gekauft wird nichts oder das günstigste. Interesse am Hofleben gäbe es selten und sowieso haben Gäste immer was zu meckern weil sie alles auf dem Goldtablett wollen. Umsonst stehem, umsonst die Kids ne Runde aufs Pony setzen, ne Tüte Müll hinterlassen und wieder weg. Zum Teil ohne verabschiedung oder ein Danke. So wurden die LV Camper beschrieben. Ich fühlte mich nicht angesprochen, hörte es mir an und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie konnte ganze Geschichten erzählen aus ihrer Zeit als Anbieter. Auch das ständig welche unangekündigt einfach auf dem Hof stehen obwohl telefonische Anmeldung im Buch steht. Sie hat mittlerweile aufgegeben und hoffentlich einen Harken an diese Sache gemacht. Wir haben dann den ganzen Tag niemanden mehr gesehen ausser den Tieren und speziell den Hofhunden. Zu diesem komme ich gleich.
Später kamen die Hofherren und holten uns ab um beim füttern zu helfen und beim Schafsmelken zuzusehen. bzw. die Kinder durften es auch ausprobieren. Sie durften das Flaschenlamm füttern und und und. Die Mädels fanden es also toll dort und auch mir hat es spaß gemacht das anzusehen und auszuprobieren. Das zusehen dauerte lange und stand die ganze Zeit daneben um nicht auch den Stempel der Kinderbespaßung zu bekommen. Sie war mit unseren Mädels aber sehr lieb und ehrlich- es gab keinen Grund über die zwei zu meckern. Sie waren ruhig und unauffällig wenn sie nicht rangerufen wurden. Die zwei wurden wirklich toll mit eingebunden.
Die Hofhunde...ja die waren so eine Sache. Die sorgten dafür das unsere die zwei Tage im Auto verbrachten. Ich hatte den Bodenpflock drin, die Hunde dran. Aber der Rüde bedrängte die zwei so wenn auch nett gemeint, dass es sonst geknallt hätte von Joys Seite aus. Die braucht eben manchmal was Abstand und mag eben nicht Dauerbelagert werden. Also unsere im Auto und die an dem Tag sehr schmuddeligen Hofhunde (ich vermute der Zustand an dem Tag muss nicht immer so sein, aber ich wollt sie kaum anfassen) unter unserem Esstisch. Den ganzen Tag. Abends versuchte ich sie zu verjagen um meine aus dem Auto zu holen, aber auf mein Klatschen Schiss der eine uns vor den Wohnwagen.  Nachts war dann dafür das Pferd am Wohnwagen. Und das war nicht schlimm, aber wie laut Pferde fressen können ist unglaublich. Am nächsten morgen gab es dann eine Reitstunde. Diese war wirklich wirklich super und das Pferd sehr brav. Torsten kaufte noch Schafskäse und danach fuhren wir.
Die Kinder waren Feuer und Flamme und wollten nochmal hin. Und wir gehören zu den 30 Prozent der guten Gäste und dürften auch wiederkommen (auch wenn der Hof 2019 nicht mehr gelistet sein wird). Aus Sicht der Kinder verstehe ich das total gut. Ich wiederrum kann mich dazu nicht durchringen. Ich war mir bei der Abfahrt sicher, dass es noch ein wenig anders geht. Sowohl was Hof als auch Hofhunde betrifft. Ich hätte als Gast auch nie erwartet das man die Hofhunde wegsperrt. Ich hab aber auch nicht damit gerechnet das sie sich bei uns einnisten. Wie gesagt, es war nicht alles schlecht dort, aber nochmal muss ich nicht hin. Die anderen Höfe die wir das Jahr besucht haben, haben nicht so schlechte Erfahrungen gemacht, sondern eher Gute. Ich weiß also nicht wie das so zustande kommt. Aber vielleicht hatte es in dem Fall doch etwas mit dem Hof ansich zu tun.



3 Kommentare:

  1. Nun, dann wünsche ich Euch viel Freude im Jahr 2019... Für uns ist das nichts, aber Euch scheint es ja Freude zu machen. So soll es sein. Deine feinen Berichte sind sicher sehr hilfreich für Campingliebhaber.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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  2. Wenn einer eine Reise tut - so kann er einiges erzählen - ist mir gerade dur den Sinn gegangen.
    So Abenteuer können ja ganz spannend sein.
    Meint das Landei Ayka

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  3. Ich finde es ja total schön, dass das Pferd einfach frei laufen darf. Pferde können unheimlich laut fressen. Ich habe bei unseren mal eine Nacht auf dem Paddock geschlafen und fand das total schön, aber wenn man nicht mit sowas rechnet, ist es glaube ich nicht so toll.
    Liebe Grüße
    Auenländerin

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