Angst beim Hund - Heberer/ Schumacher/ Pietschmann


Angst beim Hund - Heberer / Schumacher / Pietschmann


2024 im Kosmos Verlag, 278 Seiten, Hardcover, 26 Euro

Klappentext:

"Angst beim Hund ist eines der dringlichsten Probleme bei Hundehaltern. Der Leidensdruck bei Hund und Mensch ist groß. Das Autorinnenteam geht in diesem Buch dem Thema auf den Grund. Was passiert im Körper, wie erkennt man Angst und reagiert richtig. Trainingsansätze für Angsthunde zeigen Wege aus der Angst."

Optischer Eindruck und Inhaltliche Struktur: 

Es handelt sich um ein Hardcover Buch mit ca 278 Seiten. Passend zu dem Aggressionsbuch ist dies auch in gleichem handlichem Format und in schwarz gehalten.
Es ist unterteilt in 14 Kapiteln. In der Mitte befindet sich ein Bildteil

Zielgruppe:

Hundehalter die die Angst ihres Hundes verstehen wollen, aber auch interessierte die sich zu diesem Thema belesen und weiterbilden wollen. Da dies kein praktischer Trainings-Ratgeber in dem Sinne ist, ist das Buch auch für Menschen ohne Hund geeignet. Es klärt aber schon über Möglichkeiten die man hat auf und gibt Ratschläge.

Inhalt:

Grobes  Inhaltsverzeichnis: 
Vorwort / Hunde als Sozialpartner / Biologie des Hundes / Faktor Mensch / Genetik, Umwelt und Gewöhnung/Formen der Angst / Der Hund aus dem Ausland / Häufige Angstprblematiken / Geschichten die das Leben schrieb / Arbeit mit Angsthunden / Therapieformen / Selbstwirksamkeit und erlernte Hilflosigkeit / Strafe / Selbstsicherung und Hilfsmittel im Training / Nahrungsergänzung und Medikamente / Epilog / Service

"Warum...Verständnis bei Ängsten wichtig, aber mitleider der falsche Weg ist" ist einer der Sätze aus dem Vorwort. Und genau bei solchen Punkten setzt dieses Buch an. Ist das was der Hund hat wirklich Angst oder interpretiert der Mensch dort zuviel rein. Wird er zuviel in Watte gepackt, weil er Vergangenheit hat oder kann er das eigentlich bewältigen mit etwas Hilfe. Es geht darum wirkliche Angst zu erkennen und zu bewerten. Sie nicht zu ignorieren, aber auch nicht das Leben drumherrum zu bauen. 
So beleuchtet das Buch erstmal die Biologie. Welche Formen von Ängsten gibt es und was geschieht im Körper des Hundes. Welche Möglichkeiten von Reaktionen sind möglich?
Aber auch welche Reaktionen zeigt ein Mensch mit einem Angsthund. Mit welchen Emotionen sollte er an solch einen Hund herangehen. Nicht mit "du armer Hund" sondern mit "Wie kann ich dir helfen?". Es wird auf die unterschiedlichen Herkünfte von Hunden eingegangen. Wie liefen die ersten Wochen des Hundes, kommt der Hund vom guten Züchter, aus dem Ausland usw. und wie kann sich diese Vergangenheit auf ihn auswirken. Auslandshunden wird hier ein eigenes, aber ganz kleines Kapitel gewidmet.

In Kapitel 7 kommen konkrete Tips die helfen könnten. Zb. die Arbeit über eingerichtete Rückzugsorte oder Gegenkonditionierung. Hier wird auch darauf eingegangen, ob der Stress, den der Hund während einer langen Trainingszeit durchmacht, überhaupt in der Waage steht zu dem Ereignis (wie Silvester), welches nur einmal im Jahr ist. Den Punkt finde ich wirklich gut. So wird gefragt ob es Sinn macht den Hund das Jahr über mit dem Angstreiz von Feuerwerksgeräuschen zu konfrontieren, wenn es sich nur um einmal im Jahr handelt und der Erfolg ansich nur mäßig ist. Kosten-Nutzen-Rechnung quasi.
Auch andere häufig auftretende Ängste (als beispiel Staubsauger, Autofahren...) werden kurz besprochen. Hier gibt es immer kurze Tips wie man das angehen könnte. Aber wirklich  nur kurz angerissen. Der Hund hat Angst vor, dann könnte man veruschen das.....! Erwartet hier also keine Trainingsanleitungen sondern sehr es eher als Ansätze. 
Der Bildteil zeigt Hunde in Angst, beim meiden usw. Im Grunde geht man hier grob auf körperliche Stressanzeichen ein. 
Dann kam ein Teil mit Fallbeispielen. Die Geschichten der Hunde wurden vorgestellt und berichtet wie die jeweilige Person an die Sachen heran gegangen ist. Die Geschichten waren wirklich nett zu lesen. 
Der letzte Buchteil ist etwas praktischer. Wie kann man an Ängste herangehen. Welche Möglichkeiten gibt es. Was sollte man vielleicht nicht tun und welche Hilfsmittel gibt es. Hier wird sowohl auf Maulkorb oder Geräusch CDs eingegangen, als auch auf Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente.
Das ganze Buch ist wirklich flüssig durchzulesen und keine schwere Kost. Es wird wirklich nicht zu tief in die Welt des Gehirns und der Hormone eingagengen. Hier beschränkt man sich auf das nötigste und möchte das Buch scheinbar für jeden Hundebesitzer lesbar halten. 

Meine Meinung:

Ich habe keinen Angsthund, fand das Thema aber in Bezug auf die Arbeit in der Hundetagesstätte sehr interessant. Und ich fand es ein schönes Buch zum weiterbilden, welches ich Interessierten sehr ans Herz legen kann. Auch jemandem mit einem Angsthund würde ich dazu raten, einfach um gewisse Dinge zu verstehen. Denn dieses Buch zeigt zwar Möglichkeiten bzw Ansätze auf, gibt aber eben keinen Trainingsplan mit, der dann vielleicht gar nicht zu dem Hund passt. Vorallem weil darin immer wieder drauf hinweisen wird, dass viele Ängste von den Menschen einfach Hausgemacht bzw auch keine echten Ängste sind. Vieles wird mir hier im Grunde zu einfach dargestellt. Aber von Dela weiß ich, dass es nicht immer einfach ist, besonders wenn beim Menschen keine richtige Führung vorhanden ist bzw. der Mitleidsfaktor sehr hoch ist. Ich finde auch gut, dass es sich wirklich kaum schwieriger Begrifflichkeiten bedient und somit einfach zu lesen ist. 



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