Hütewochenende

Hallo meine Lieben.

Heute berichte ich euch noch nachträglich von unserem Hütewochenende bei Nicole. Die jenigen von euch die uns bei Insta folgen wissen das mir die Fotos davon verschütt gegangen sind. Aber nun sind alle wieder beisammen und ich kann berichten.
Wir sind bereits Freitags mit dem Wohnwagen hier abgereist. Nur mein Mann, die Hunde und ich. Die Mädels waren bei der Oma untergebracht und wir freuten uns auf die freie Zeit. Ganz uneigennützig war das nicht, für die Kinder ist das tagelange rumsitzen an einer Schafsweide nämlich pure Quälerei und an manchen Tagen, wird es auch für uns Erwachsenen laaang und anstrengend.
Wir hatten insgesamt also fast vier schöne Tage dort bei bestem Wetter und waren nicht die einzigen mit Wohnwagen, sodass der Innenhof einem Mini Campingplatz ähnelte. Und daran sieht man immer...wir kommen alle gerne. Es ist einfach schön eine Züchterin gefunden zu haben wo einfach alles passt. So waren wir am ersten Abend gemütlich zu viert Essen.

Tag 2 - Samstag
Die anderen kamen dann Samstags direkt zum Frühstück an die Wiese. Dort trafen wir dann alle langsam zusammen. Schafe wurden sortiert und dann ging es los. Die Schäfchen werden meist in dreier Gruppen geordnet und in verschiedene Abteile zwischen geparkt.
Wir hatten Bombenwetter, tolle Hunde und Schafe, lauter leckeren Kram.
In meiner ersten Hüterunde für dieses Wochenende hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen und Blaze hat sein Turnierbenehmen rausgekramt. So läuft er während des hütens einfach zum Zaun, schaut ob alle da sind, kommt zurück und macht weiter. So wollten wir schauen ob das an mir liegt oder ob er wirklich nur kontrollieren geht. So ging die zweite Hüterunde an dem Tag an meinen Mann. Und er wollte niieeee. Da Nicole ihre Schafe am Herzen liegen, diese Heile bleiben sollen und Wert auf Stressvermeidung gelegt wird, ist der Ton eben nicht immer wie im Kindergarten. So sagte mein Mann damals als wir Blaze als Baby besuchten und klar war das wir mal anhüten müssen zum gucken, dass er das nicht mache :D. Tjaaaa. Da hat er die Rechnung ohne Nicole gemacht. Er war dran. Und wir staunten Bauklötze. Er und Blaze haben das wirklich toll gemacht und er durfte recht flott aus dem Roundpen - direkt auf die große Wiese. Wir waren uns aber alle einig. Nicole ist ein wenig Kuschelkurs mit ihm gefahren. Aber die zwei haben sich eh gesucht und gefunden. Und natürlich durft ich mir da ganze Wochenende noch anhören wie gut er gehütet hat. Blaaablaaa!!!
Abends ging es dann alle zusammen zum Essen.
Warten bis es losgeht, im Hintergrund unser Weini
Wunderschöne Landschaft
Die Schäfchen.

Da sitzen wir bei bestem Wetter, schauen zu und lauschen was die Chefin sagt.
Meine erste Runde, wir beginnen wieder im Roundpen zur Eingewöhnung
Lernen durch zusehen
Da stehen die zwei...sichtlich zufrieden
Bauer Heinrich :P
Hab ich erwähnt das diese Bilder eigentlich unter Verschluss sind?
Tag 3 - Sonntag.

Sonntag früh....der Hof erweckt zum Leben. Die Lämmer werden gefüttert, die Hunde auch. Wir schauen uns das ganze aus unserem Fenster aus dem Bett heraus an. Es flogen ein paar Dicke Möhren in den Hof, die Hunde sind happy. Eine Maus verschwindet damit unser unseren Wohnwagen und wir hören innen Kaugeräusche. Herrlich. Frank kommt aus seinem Wohnwagen über den Hof gestapft, Nicole kocht Kaffee, Blaze beobachtet das ganze Treiben. Nach dem aufstehen, eine Camperwarteschlange vor dem Bad. Anschließend das selbe wie jeden morgen. Fertig machen, Hänger packen, ab zur Wiese, Schafe vorsortieren, gemeinsam Frühstücken....hüten.

Aus dem Bett die Lage checken
Rund um die Wiese sieht es so aus
Der Weg zur Wiese.
Nun zum hüten. An dem Tag war ich wieder dran. Und es war gut. Das Publikum hat meinen Blaze bei seinen Kontrollbesuchen einfach mal verjagt. Nina hat das drauf. Glaub ein wenig spaß hats ihr auch gemacht und Blaze war sichtlich beeindruckt von ihr. So haben wir uns dann darauf konzentriert wofür wir da waren. Diesmal bin ich auch wieder auf der Wiese gewesen. Man steht da mit seinem Hund und seinem Rechen. Zum Teil überfordert von der Geschwindigkeit der Situationswechsel. Wie ein Kindergartenkind steht man da zum Teil und hört was einem erzählt wird. Wieso wer was macht in dem Moment und das kann ganz schön viel sein was da auf einen Einprasselt.
So kann man es auch nie ganze richtig machen. Wir sind mit unseren Hunden so eingestellt das wir ihnen ein konditioniertes Kommando geben und in der Regel auch drauf bestehen das es eingehalten wird. Das muss man dort ablegen. Nichts von dem was wir da tun ist konditioniert. Der Hund kann es einfach. Es ist in ihm drin und im Grunde arbeiten wir das nur aus, indem wir zB. sagen das er Abstand halten soll, von welche Richtung er die Schafe eintreiben soll usw. Wir haben dem Hund ja nie so wirklich beigebracht zu den Schafen zu laufen und sie mir zu bringen. Das tut er einfach. Mir laufen die drei Schafe weg, zum Gatter in die Ecke. Blaze rennt hinterher und geht in die Ecke und bringt mir die Schafe zurück ohne ihnen viel Druck von Hinten zu machen. Und ich bin mir oft unsicher was ich ihn lassen mache oder nicht. Eben weil man es nie so wirklich richtig machen kann. Ich beschreibe euch mal ein Beispiel.
Ich lege meinen Hund ins "down" hinter die Schafe. Ob er sich nun legt oder nicht ist für den Rest egal, denn in dem Moment wo ich das quasi sage. Setzen sich meine Schafe in Bewegung und laufen von mir weg. Mein Hund befolgt in dem Moment nicht was ich sage, sondern steht auf und rennt zu den Schafen. Und dann passiert schnell das man den Hund bei etwas bremst was er gut macht. Denn es gibt dann drei Faktoren.
Ich denke: Mein Hund sollte sich hinlegen, nun rennt er weg. Ich habe also den Impuls mein "down" zu wiederholen oder meinen Hund zurück zu rufen. Denn der war ja schneller weg als ich gucken konnte.
Blaze : Frauchen laufen die Schafe weg....ich muss sie halten oder holen. Hatte sie gerade was gesagt?
Nicole: Sieht in dem Moment nicht mehr das hinlegen. Sie sieht nur, die Situation hat sich geändert. Der Hund will das tun wofür er gezüchtet wurde, nämlich mir die Schafe bei mir halten oder sie zurück holen. So sieht Nicole nur das er eine wunderschöne Flanke läuft um mir die Schafe zu holen und das ganz toll macht und wir ihn bloß lassen sollen. Egal ob wir vor 15 Sekunden noch wollten das er sich legt und tut was wir sagen. Ist in dem Moment vergessen.

Merkt ihr was mein Problem dabei ist. Das umschalten was lasse ich ihn nun tun und was muss ich doch verhindern. Schwierig. Sonst mag man ja nicht wenn der Hund eigenmächtig wichtige Entscheidungen trifft. Hier lässt man ihn einfach machen.


Schaut mal wie chillig er läuft. Schön mit Abstand.

So blöde guckt man wenn man nicht versteht was grad gemeint ist :D.
Wie man den Rechen in welcher Situation am besten hält...irgendwann werd ich meinen Move finden.
Und natürlich gehen wir zwischendurch mal spazieren. Wir haben die Hunde dann mal in die Innerste geschickt und sie haben das auch dankbar angenommen. Nachdem wir alle zweimal dran waren ging es zurück. Ich habe mich da auf meinen Lieblingsplatz gesetzt und gewartet. Hollywoodschaukeln ziehen mich sehr an und bei dieser denke ich auch noch an die süße Welpenzeit. Gerne zeige ich euch bald ein Foto davon. Jedenfalls sammelten sich nach und nach alle im Hof. Es gab Essen, Porter, Liceur 43, viel zu lachen, Hundegespräche und ein schönes Lagerfeuer mit lustigen Weisheiten über Sternenbilder oder sonst was. Um halb drei sind wir dann in unseren Weini gefallen.

Tag 4 - Montag

Am letzten Tag bin ich morgens früh mit Joy alleine los. Torsten erzählte mir immer von einem Schlosspark. Ich hab ihn aber bei meinem letzten Besuch alleine nie entdeckt. Das Schloss schon. Aber ich habe mich nicht getraut einem kleinem Pfad von einem Haus lang zu gehen. Sah nicht aus wie ein öffentlicher Weg. Ist es aber und führt in den Schlosspark. Und dieser ist wunderschön. Total verwildert. Und man stellt sich vor wie er wohl aussah. Dort sind kleine Seen mit Brücken, Wiesen, Bäume, Pfade....und ich hab nur einen kleinen Teil gesehen. Der nächste Besuch dann mit Ruhe und Kamera. Jedenfalls ging es dann.....na ihr wisst schon. Das übliche Programm. Nur das wir diesmal zuerst dran waren. Bzw alle die dann am Nachmittag abreisen. Es war ein tolles Wochenende, welches zugleich immer anstrengend ist. Ich hab viel gelernt und wir haben toll gearbeitet. Ich hoffe also das ich beim nächsten mal dort ansetzen kann und nicht wie klein doofi mit dem Rechen darstehe. Die nächste Einladung steht. In den Ferien sind wir wieder da. Und Welpenknuddeln können wir dann auch. Denn diese sind nun drei Tage alt.


Wünsche euch eine tolle sonnige Woche



3 Kommentare:

  1. Danke für den tollen und ausfürhlichen Beitrag :-) ich fand es wieder sehr interessant euch beim Hüten über die Schulter zu schauen. Ich finde es irgendwie schön, dass beim Hüten der Hund schon seine eigene Entscheidung treffen kann. Auch wenn es einem schwer fällt, schließlich wurde uns doch ankonditioniert, dass wir einen Befehl bei unseren Hunden auch durchsetzen sollten.
    *lach* da verstehe ich deine Zwickmühle. Da muss man sich im richtigen Moment dann echt bremsen.
    Aber toll, dass ihr so eine super Züchterin gefunden habt und so tolle Treffen genießen könnt.
    liebe Grüße
    Sandra

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  2. Ich freue mich für Euch, dass Ihr so eine schöne Zeit verbringen konntet. Auch wenn ich das Prinzip des Hütens nicht verstehe, war Dein Bericht sehr interessant zu lesen.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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  3. Looks like you guys had a busy day. I can't imagine how much work it would be to run a farm, thanks for the share. Hope you have a wonderful rest of your day.
    World of Animals

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